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Willis: "Vibrationen werden wohl kein Thema sein"
Der Technische Direktor des Honda Racing F1 Teams über die Auswirkungen der neuen technischen Regeln für die Saison 2006
(Motorsport-Total.com) - Die größte Veränderung in der Formel 1 wird kommendes Jahr ohne Zweifel die Einführung der V8-Motoren mit einem Hubraum von 2,4 Litern sein, die die Zehnzylinder-Triebwerke mit 3,0 Litern Hubraum ablösen und die Leistung von rund 900 PS auf rund 720 PS absinken lassen werden. Gegen Ende der Saison erwarten die Experten eine Spitzenleistung von rund 750 PS.

© xpb.cc
Geoffrey Willis erwartet keine größeren Vibrationsprobleme
Am meisten Sorgen machten sich Fahrer wie Teams über die Vibrationen, die bei den V8-Motoren bauartbedingt verstärkt auftreten und nicht nur eine Gefahr für die Zuverlässigkeit der Triebwerke darstellen sondern auch für die anderen Komponenten am Auto, die durch die Vibrationen beschädigt werden können.#w1#
"Wir hatten nun zwei Tests und alles lief rund - die Hydraulik, die Flügel und die die Teile am Heck des Autos", so Geoffrey Willis, Technischer Direktor des Honda Racing F1 Teams gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Ich würde sagen, dass diese wohl kein Thema sein werden. Man kann etwas in Bezug auf die Zündfolge oder die Installation im Chassis dagegen unternehmen. Es könnte aber zu einem Problem werden, wenn wir die Drehzahlen nach oben schrauben, wir werden sehen."
Eine größere Herausforderung stelle das Verbot variabler Ansaugstutzen, Materialeinschränkungen und der Vorschrift einer einfachen Einspritzung dar. Damit ist es schwieriger, eine saubere Drehmomentkurve und gleichzeitig eine hohe Leistung zu erzielen: "Nun muss man einen Kompromiss eingehen, um das beides auszubalancieren. Man muss nun mehr an der Kontrolle durch das Gaspedal arbeiten, der Motor ist schwieriger abzustimmen und zu fahren. Ein gefühlvoller Gasfuß wird wertvoller."
Auch mit der Traktionskontrolle muss man anders umgehen, denn die geringere Motorleistung kombiniert mit der Rückkehr von Reifenwechseln während der Rennen - was mehr Haftung bietende Pneus zur Folge hat - lässt diese häufig überflüssig werden: "Die Traktionskontrolle wirkte sich an vielen Stellen bei den V10 negativ auf die Rundenzeit aus." Durch die geringere Motorleistung werden die Teams übrigens auch mit etwas weniger Flügel fahren können, um etwas Rundenzeit gutzumachen.
Ein weicher Fahrstil wird in Zukunft noch wichtiger sein als zuvor: "Ich denke, dass weich fahrende Fahrer in der Lage sein werden, mit etwas weniger glatten Drehmomentkurven zu fahren und die Traktionskontrolle nicht so stark verwenden, dadurch könnte man sich einen Vorteil sichern."
Durch die kürzeren Motoren wird sich auch die Aerodynamik ändern, die seitlichen Windabweiser wurden durch das Reglement nach oben gesetzt, sodass diese nicht mehr so leicht abgefahren werden können: "Da die Aerodynamikregeln mehr oder weniger dieselben sind, die Motoren ein ähnliches Gewicht haben werden, weil es ein Minimalgewicht gibt, nehme ich an, dass sich die Autos ziemlich ähnlich sehen werden", so Willis.
Derzeit diskutiert man mit Reifenpartner Michelin die Auswirkungen des neuen Reglements, denn die V8-Motoren werden die Pneus natürlich anders belasten als die V10-Triebwerke. Hinzu kommt die Umstellung auf die Reifenwechsel - es gibt also in den kommenden Wochen bis zum Saisonstart am 12. März in Bahrain noch eine Menge zu tun...

