Willis: "Hatten diese Idee schon ein paar Jahre zuvor"
Der Technische Direktor spricht über die Nase des FW26 und gibt erste Auskünfte über das Aussehen des neuen BAR-Boliden
(Motorsport-Total.com) - Nachdem das BMW-WilliamsF1-Team seit der Vorstellung des FW26 am vergangenen Montag viel Aufmerksamkeit auf Grund der radikalen und im Vergleich zu anderen Boliden außergewöhnlichen Frontpartie genießt, haben sich bereits verschiedene Technische Direktoren und Chefdesigner über die Nase des Autos geäußert und teilweise sogar erklärt, dass man diese Lösung ebenfalls im eigenen Windkanal erforschen wird.

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Der neue BAR-Honda wird laut Willis keine Nase wie der FW26 haben
Was von vielen aber als kleine Revolution in Sachen Design angesehen wird, ist laut Geoffrey Willis in Wirklichkeit ein alter Hut. Der heutige Technische Direktor von BAR-Honda erklärte nun gegenüber 'Autosport', dass ihm die von Chefkonstrukteur Gavin Fisher und dessen Team umgesetzte Lösung ziemlich bekannt vorkommt.#w1#
"Wir hatten diese Idee schon ein paar Jahre zuvor", so der 44-Jährige, der vor seinem Wechsel zu BAR-Honda als Chefaerodynamiker zusammen mit Fisher für das Design der Williams-Boliden verantwortlich war.
"Wir haben das dann aber nicht weiter verfolgt, weil der Nutzen eines solchen Designs sehr gering war. Anfang letzten Jahres hörte ich, dass Williams es wieder aufgegriffen hat. Vielleicht haben sie etwas gefunden, denn sie verfügen über die besten technischen Einrichtungen", kann sich der Engländer gut vorstellen, dass die seinerzeit schnell verworfene Lösung wie ein guter Wein erst über die Jahre reifen musste.
Ob es aber eine gute Idee ist, die Nase des FW26 nachzubauen, um sie an das eigene Chassis adaptieren zu können, wie es ein Team schon ankündigte, bezweifelt Willis. Einfach aus dem Grund, weil die kürzere Frontpartie insgesamt widerstandsfähiger sein muss um die FIA-Crashtests zu bestehen, was letztendlich mehr Gewicht im vorderen Bereich bedeutet und damit eine veränderte Gewichtsverteilung mit sich bringt.
Mit der markanten Frontpartie, die im Vergleich zum FW25 einen größeren Anpressdruck auf der Vorderachse generieren dürfte, hat BMW-Williams nach Ansicht des Technischen Direktors aber prinzipiell nur dem Verhalten der Michelin-Reifen Rechnung getragen. Auf Grund des unterschiedlichen Verhaltens der Reifen musste man bei BAR-Honda nach dem Wechsel auf Michelin nämlich die Gewichtsverteilung des Konzeptautos ändern, ließ Willis wissen.
Über den BAR-Honda 006 verriet der 44-Jährige, dass dieser über eine traditionelle Nase verfügen wird. "Unser diesjähriges Auto hat die Formgebung die ich bei meinen Autos immer haben wollte. Es sieht wie eine sexy Lady aus", meinte der Engländer ohne bei seinen Ausführungen zu viel im Vorfeld der am 1. Februar in Barcelona stattfindenden Präsentation zu verraten.

