• 19.07.2009 11:16

  • von Pete Fink

Williams: Zwischen Brawn, McLaren und Alonso

Williams wird in Ungarn mit Frontflügel Nummer zehn ausrücken, Respekt vor McLaren und Alonso - Image im Formel-1-Paddock steigt wieder

(Motorsport-Total.com) - Die umfassenden Regeländerungen zu Saisonbeginn machten es möglich: Das Formel-1-Jahr 2009 entpuppt sich als intensiver Entwicklungswettlauf, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Einer der Gewinner dieser Situation ist ausgerechnet das Privatteam von Sir Frank Williams, dem in der Konstrukteurswertung immerhin der Sprung von Platz acht (2008) auf Rang fünf (2009) gelang.

Titel-Bild zur News: Kazuki Nakajima, Nico Rosberg

Kazuki Nakajima und Nico Rosberg: Williams ist im Paddock wieder wer

Diese Entwicklung soll auch Ende Juli auf dem Hungaroring beibehalten werden. "Wir haben praktisch zu jedem Rennen eine neue Frontflügelvariante dabei", gab Williams-Technikchef Sam Michaels gegenüber 'auto motor und sport' zu Protokoll, was demnach also bereits die zehnte neue Variante der Saison wäre.#w1#

Nur: Wo sich Nico Rosberg und Kazuki Nakajima in Ungarn einordnen können, steht noch in den Sternen, da die Formel-1-Konkurrenz bekanntlich ebenfalls nicht schläft. Auf dem Nürburgring schnupperte Williams an den Brawn-Boliden, wobei Michael jedoch vorsichtig ist. Erst im vermutlich wärmeren Ungarn "ist eine faire Beurteilung der Brawn-Autos möglich."

Klassenprimus Red Bull erscheint derzeit nicht angreifbar, doch von hinten drohen McLaren-Mercedes und der Renault von Fernando Alonso. "Wir haben die wahre Stärke von den beiden Autos am Nürburgring nicht gesehen, weil bei Hamilton und Alonso die Rennen nicht nach Wunsch verlaufen sind", warnt Michael.

Positive Imagewerte

Nico Rosberg

Sollte Nico Rosberg gehen, hat Williams wenigstens wieder ein positiveres Image Zoom

Dazu kommt natürlich noch Heikki Kovalainen, der dann erstmals ebenfalls mit den neuen McLaren-Teilen antreten wird. "Ich habe vor dem McLaren-Facelift fast mehr Respekt als vor Renaults Entwicklungsschritt. Doch wenn Alonso die Zeiten, die er in den letzten Runden am Nürburgring hingelegt hat, auch anderswo fahren kann, dann ist auch er ganz vorne dabei."

Aber unter dem Strich gibt auch der Technikchef selbst zu, dass das frühere Weltmeisterteam Williams im Formel-1-Paddock wieder zu einem sehr interessanten Team geworden ist. "Wir merken unser gestiegenes Image daran, dass sich wieder mehr Fahrer für uns interessieren", verriet Michael.

Das könnte in der anstehenden Silly Season von Bedeutung sein, falls sich der Rosberg-Flirt in Richtung McLaren-Mercedes und dem BMW Sauber F1 Team intensivieren sollte. Toyota-Schützling Kazuki Nakajima kann auch 2009 nicht dem Rosberg-Tempo folgen, mit GP2-Titelaspirant Nico Hülkenberg hat man zumindest einen Youngster in der Hinterhand.