Williams zweifelt an neuerlicher Qualifying-Änderung

Einer seiner Kollegen glaubt, dass das Qualifying-Format noch einmal geändert wird, doch Frank Williams kann sich das nicht vorstellen

(Motorsport-Total.com) - In den letzten Wochen und Monaten gab es in der Formel 1 so viel Gesprächsstoff, dass das für 2005 beschlossene Qualifying-Format ein wenig untergegangen ist. Bekanntlich soll ein Einzelzeitfahren am Samstagnachmittag ausgetragen werden, ein zweites dann am Sonntagmorgen. Die Zeiten der beiden Durchgänge sollen addiert und für die Startaufstellung herangezogen werden.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams glaubt, dass es zu keiner Änderung mehr kommen wird

Darauf haben sich die Teams, Bernie Ecclestone und die FIA geeinigt, nachdem beim Grand Prix von Japan 2004 das zweite Qualifying aufgrund des Schlechtwetters am Samstag auf den Sonntagmorgen verlegt werden musste. Beteiligte und Zuschauer zeigten sich davon gleichermaßen angetan, weil so das Programm vor Ort am Renntag aufgewertet wurde, doch dieses Format 2005 zum Standard gemacht zu haben, halten im Nachhinein viele für falsch.#w1#

"Einige möchten gerne zurück zum alten Format"

Einer, der zu den Gegnern des Qualifyings gehört, wie es im Moment geplant ist, ist Minardi-Teamchef Paul Stoddart: "Einige möchten gerne zurück zum alten Format, auch wenn die Fernsehanstalten dann damit zurechtkommen müssten, dass 20 Minuten lang nichts passiert", erklärte er kürzlich. Daher glaubt er an eine kurzfristige Änderung noch vor dem Saisonauftakt in Australien: "Alles hängt noch in der Luft. Keiner weiß, was da noch passieren wird."

Möglicherweise wäre ein anderes Format tatsächlich im Interesse des Sports, zumal auch die TV-Anstalten schon Bedenken angemeldet haben, weil sie an den Sonntagen nicht so viel Sendezeit für die Formel 1 opfern wollen, doch ohne einstimmigen Beschluss der zehn Teams wird es beim aktuell geplanten Zeitplan für die Wochenenden bleiben - und die Teams zeigen keine Initiative, den Sonntagmorgen doch wieder frei zu schaufeln.

Neuerliche Änderung offenbar nicht wahrscheinlich

Auch Frank Williams glaubt nicht an eine Änderung: "Das System ist entschieden. Die einzige Möglichkeit, wie es noch verhindert werden könnte, ist die, dass alle Teams, Max (Mosley; Anm. d. Red.) und Bernie (Ecclestone; Anm. d. Red.) einstimmig ein anderes System beschließen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass hinter so einer Initiative genug Energie steckt. Wenn sich Bernie eine Änderung wünscht, würde er sicher einen Aufstand machen und sich damit durchsetzen."

Der 62-Jährige gab in diesem Zusammenhang zu, dass die Teams in solchen Fragen dem Formel-1-Zampano vertrauen: "Was die TV-Anfragen angeht, wenden wir uns immer an Bernie. Wir fragen ihn immer, was er für das Beste hält. Das ist nun einmal so." Schließlich ist es Ecclestone zu verdanken, dass die Königsklasse in den letzten Jahren zu einem lukrativen Business geworden ist - er war es, der seinerzeit die Teams dazu überredet hat, ihn alle TV-Rechte in ihrem Interesse aushandeln zu lassen.