Williams: Wurz schnell, Stammfahrer mit Sparprogramm
Alexander Wurz wurde von allen Seiten gelobt, während die Stammpiloten Nico Rosberg und Mark Webber Motoren und Kräfte für morgen aufsparten
(Motorsport-Total.com) - Alexander Wurz konnte seine Freude vor dem Beginn des Rennwochenendes über seine Rückkehr an die Rennstrecken nicht verstecken. Der Williams-Cosworth FW28 präsentierte sich bei den Testfahrten überdies stark genug, damit der Österreicher bei einigen Freitagseinsätzen ganz vorne mitfahren kann. Dies setzte Wurz in Bahrain unmittelbar um und wurde am Nachmittag Dritter, während Mark Webber als 17. (+2,980 Sekunden) und Nico Rosberg als 21. (+3,6 Sekunden) nur wenige Runden drehten.

© xpb.cc
Alexander Wurz arbeitete bei Williams faktisch als einziger Fahrer am Auto
"Es ist der erste Freitag einer Saison mit einem neuen Team, es gab also viel zu tun", so Wurz. "Wir sind mit der geleisteten Arbeit zufrieden, denn wir haben bezüglich des mechanischen und des elektronischen Setups und der Reifenwahl das erreicht, was wir wollten. Auch die Rundenzeiten zeigen, dass wir gut gearbeitet haben. Mit meinem Longruns war ich sehr zufrieden. Aber wir müssen bis morgen warten, um zu sehen, wie konkurrenzfähig wir sind."#w1#
Wurz trauert der Bestzeit nach
Ganz zufrieden war der Österreicher aber dennoch nicht. "Zufrieden bin ich nicht, denn in der letzten Runde, als meine Reifen frisch waren, hatte ich gelbe Flaggen und dann auch noch Verkehr", erklärte er bei 'Premiere'. "Das heißt, ich musste auf der Geraden noch einmal lupfen. Sonst hätte ich die Bestzeit in der Tasche gehabt, aber das zählt eben nicht."
Weniger zu tun hatten die Stammfahrer. Auch Nico Rosberg fuhr erst kurz vor Ende des 2. Freien Trainings auf die Bahn. Es galt, die Motoren zu schonen. "Immerhin konnte ich heute noch fahren", so Rosberg. "Gegenüber der GP2-Serie war die Strecke schon sehr anders, speziell beim Finden der Bremspunkte. Aber dabei geht es nur um eine Eingewöhnung. In den ersten Runden machte ich noch einige Fehler. Ansonsten bin ich mit der heute geleisteten Arbeit zufrieden. "
Auch Webber fuhr erst kurz vor Schluss auf die Strecke. "Es ist nicht einfach, am Ende der Sitzung ein paar Runden zu drehen", so der Australier. "In der ersten Runde hatte ich Verkehr und dann kamen gelbe Flaggen. Ich konnte also nur wenig frei fahren. Ich weiß, dass es für alle so ist, aber bei mir war wohl nur die letzte Runde sauber."
Michael: "Sehen wirklich konkurrenzfähig aus"
"Daher ist es auch gut, Alex hier zu haben", fuhr Webber fort. "Er konnte heute die Arbeit machen, die Einsatzfahrzeuge fuhren nur hinaus, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. So können wir morgen mehr fahren. An der Balance müssen wir viel arbeiten, auch an anderen Dingen, aber insgesamt war es ein guter Tag für Williams und Cosworth. Es lief alles wie geplant."
Zufrieden war auch Technikchef Sam Michael, der vor allem Alex Wurz lobte. "Alex arbeitete heute großartig", erklärte er. "Er hat nicht einen Fehler gemacht und uns wirklich gute Daten über die Reifen und das mechanische und elektronische Setup gegeben. Alle wichtigen Einstellungen, wie die Bremsen und die Kühlung, funktionierten gut. Mark und Nico wiederum fuhren nur kurz, um Laufleistung für morgen zu sparen. Bis jetzt verläuft alles nach Plan und wir sehen wirklich konkurrenzfähig aus. Mechanische Probleme am FW28 gab es keine."
Gerade Cosworth wird nach den Wintertests viel zugetraut, der neue 2,4-Liter-V8-Motor hinterließ einen starken Eindruck. "Cosworth hatte mit Williams einen guten ersten Tag in Bahrain", so Cosworth' Chefrenningenieur Simon Corbyn. "Wir haben die geplanten Fahrten ohne Probleme absolviert. Vor allem Alex lieferte eine tolle Arbeit ab und sammelte zahlreiche nützliche Informationen für das Wochenende."

