Williams: "Wollten keinen Präzedenzfall"
Frank Williams erklärt, warum sein Team eine Lockerung des Testverbots für Michael Schumacher abgelehnt hat
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat nur noch rund zweieinhalb Wochen Zeit bis zu seinem Comeback. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister sollte auf Wunsch von Arbeitgeber Ferrari, wo er ab dem kommenden Grand Prix in Valencia den verletzten Felipe Massa ersetzen wird, einen Test im aktuellen F60 absolvieren. Für eine solche Ausnahmeregelung wäre die Zustimmung aller aktuellen Formel-1-Teams notwendig gewesen, denn solche Fahrten sind in Zeiten des Testverbots untersagt.

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Michael Schumacher darf höchstens im zwei Jahre alten F2007 Runden drehen
Die einstimmige Erlaubnis kam nicht zustande, weil sich Williams gegen das Ansinnen von Ferrari wehrte. "Wir begrüßen das Comeback von Michael Schumacher in der Formel 1", so Frank Williams, "aber Tatsache ist, dass Testfahrten während der Saison in jeglicher Form untersagt sind. Diese Regel ist seitens der FIA eindeutig formuliert und muss von allen Teams genauestens eingehalten werden."#w1#
Der Teamchef erklärt weiter: "Aus diesem Grund hatte auch Jamie Alguersuari, der am Rennwochenende in Ungarn erstmals im Auto ist gesessen ist, keinerlei Möglichkeit, sich an den Toro Rosso noch vor seinem Debüt zu gewöhnen. Wir sehen keinerlei Unterschied zwischen der Situation bei Alguersuari und jener bei Schumacher. Wir wollten keinen Präzedenzfall schaffen, indem wir zwischenzeitlich von den Regeln abrücken."
Ferrari hätte einem anderen Fahrer eine Chance geben können, bei welchem nicht die Notwendigkeit eines zusätzlichen Tests bestanden hätte, so Williams weiter: "Wir hätten in einer solchen Situation ohne zu zögern den Testfahrer nominiert. Im Sinne der Kontinuität und Fairness lehnen wir den Ferrari-Vorschlag für Testfahrten vor dem Grand Prix von Europa ab."
Die Teamvereinigung FOTA hatte dem Ansinnen von Ferrari am Ende der vergangenen Woche spontan zugestimmt. Doch waren nicht unbedingt auch alle FOTA-Mitglieder von zusätzlichen Testfahrten erbaut. Es heißt, dass auch Red Bull und Toro Rosso ablehnen wollten. Auch Force India, das wie Williams der Teamvereinigung zurzeit nicht angehört, lehnte die Schumacher-Tests angeblich ebenfalls ab.

