• 28.02.2003 14:25

  • von Fabian Hust

Williams und Dennis zweifeln Minardi-Zukunft an

Williams und Dennis ? zurzeit auffällig oft einer Meinung ? befürchten, dass Minardi noch in dieser Saison zusperren muss

(Motorsport-Total.com) - Nach den Pleiten der Teams Prost und Arrows in den vergangenen 12 Monaten ist das Risiko offenbar groß, dass in der kommenden Saison ein weiterer Rennstall seinen Betrieb einstellen muss und damit das Feld auf unter 20 Autos schrumpfen würde. Das hätte bekanntlich weitreichende Folgen, weil einige Teams mit einem dritten Auto fahren müssten, da die Formel 1 gegenüber ihren Vertragspartnern garantiert, mindestens 20 Autos am Start zu haben.

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Sinnbild für Minardi: Tests im alten Auto, ohne Werbung und ohne Reifenvertrag

Ron Dennis, der mit seinem McLaren-Mercedes-Team vermutlich ein drittes Auto stellen müsste und damit mit Mehrkosten konfrontiert werden würde, befürchtet, dass in diesem Jahr ein Team über zu wenig Budget verfügt: "Sie versuchen mit einem Budget an den Start zu gehen, mit dem wir vor 15 Jahren operierten", so der Brite gegenüber 'GMM'. "Man kann mit diesen Zahlen nicht arbeiten, mit denen ein Team versucht in der Formel 1 zu fahren."

Dass der Brite das Minardi-Team meint, über das er sich zuletzt wenig schmeichelhaft in der Öffentlichkeit geäußert hatte, ist kein Geheimnis: "Ich habe nichts gegen sie, das ist einfach eine Tatsache", so der Teamchef, der Gerüchten zu Folge strikt gegen die Einführung eines "Fighting Funds" ist, in den die "Besserverdiener" in der Formel 1 einzahlen müssten, um die kleinen Teams zu unterstützen.

Bekanntlich intervenieren Ron Dennis und sein Kollege Frank Williams im Moment zusammen gegen die Reglementsänderungen und auch in diesem Fall haben die beiden "alten Hasen" der Formel 1 die gleiche Meinung. Auch Williams findet, dass es einen "Fighting Fund" nicht geben sollte: "Wenn es in Oxford 100 Läden gibt und diese pleite gehen, so wird bestimmt nicht ein Unternehmen ihnen Geld spendieren, damit sie überleben, oder?"

Laut Williams befände sich die Formel 1 zwar in einer schwierigen finanziellen Situation aber nicht in einer Krise: "Widerstandsfähige Unternehmen werden da durchkommen. Paul Stoddart schafft es vielleicht nicht bis Suzuka, aber ich hoffe, dass es Eddie Jordan schaffen wird", so Williams, der auch hier einer Meinung mit Dennis ist, der erst kürzlich aussagte, dass er wenn überhaupt einem Team, Jordan eine Unterstützung zukommen lassen würde.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone musste bereits in diesem Winter Jordan und Minardi Geld zukommen lassen, damit sie überhaupt in die neue Saison starten können. Beide Teams verloren für die kommende Saison ihren Werkspartner und müssen nun teure Cosworth-Motoren einsetzen. Ferner kämpfen beide Rennställe deutlich sichtbar mit einem Mangel an Sponsoren.