Williams: Überraschung in Ungarn?

Die Mannschaft von Frank Williams ist seit Kanada ohne Punkte und hofft auf eine Überraschung beim zweitlangsamsten Rennen der Saison

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team konnte sich weder in Silverstone, noch am Nürburgring in Szene setzen. Nun hofft man beim zweitlangsamsten Rennen der Saison auf Punkte. Dazu beitragen sollen neue Teile und die Chance auf ein außergewöhnliches Rennen. Rubens Barrichello konnte bereits in Ungarn gewinnen und hat demzufolge gute Erinnerungen an den winkligen Kurs in Budapest.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Wohin geht die Reise für das erfolgsverwöhnte Williams-Team in Ungarn?

Sam Michael analysiert den Hungaroring: "Budapest ist eine Strecke, die mit zahlreichen langsamen Kurven viel Abtrieb verlangt. Im Vergleich zum Durchschnitt ist die Strecke sehr wellig. Durch den Staub verbessert sich der Grip über das Wochenende hinweg. Am Freitag testen wir eine neue Verkleidung. Zudem werden wir an beiden Autos mit KERS fahren."

Barrichello gewann 2002 in Ungarn

Barrichello, der in Monaco und Kanada die einzigen Punkte fürs Team holen konnte, hatte im Vorjahr eine spezielle Begegnung mit Michael Schumacher. Auf der Geraden wehrte sich der Deutsche mit allen Mitteln und drängte seinen ehemaligen Teamkollegen beinahe in die Boxenmauer. Mit den Gedanken an diese heikle Szene und den Erinnerungen an seinen Sieg 2002 reist der Brasilianer nach Budapest.

Barrichello, Todt und Schumacher

Glorreiche Vergangenheit: 2002 gewann Barrichello vor Schumacher Zoom

"Ungarn ist eine der Strecken, auf der es recht schwierig ist, zu überholen. Mit DRS sollte es ein wenig einfacher werden. Es ist ein Rennen, welches ich in der Vergangenheit schon gewinnen konnte. Deshalb freue ich mich darauf. Ähnlich wie Monaco ist es eine langsame Strecke, die ein paar Überraschungen parat hält. Deshalb hoffe ich auf ein besseres Ergebnis", so Barrichello.

Besonders freut er sich auf die Stadt und den Besuch seiner Familie: "Ich werde in meinem Motorhome schlafen. Dadurch bin ich 20 Kilometer von der Stadt weg. Aber ich kenne diesen Ort sehr gut. Meine Kinder werden kommen, also freue ich mich darauf, dass sie Ungarn auch kennenlernen werden."

Maldonado hofft auf ersten Punkt

Teamkollege Pastor Maldonado hat ebenfalls schon in Ungarn gewonnen: "Ich mag den Hungaroring. Vergangenes Jahr habe ich das Hauptrennen der GP2 gewonnen", berichtet der amtierende GP2-Meister. "Der Kurs ist sehr langsam. Deshalb müssen wir unser Setup auf diesen Streckentyp anpassen. Es gibt keine Kurve, die ich besonders mag. Ich mag den Kurs als ganzes. Ich denke, es wird ein hartes Wochenende und hoffe, dass wir das Auto verbessern können."

Pastor Maldonado

Pastor Maldonado zeigte in den vergangenen Rennen starke Leistungen Zoom

Aus Sicht von Cosworth ist der Kurs in Budapest eine Art Verschnaufpause: "Der Hungaroring ist eine der am wenigsten aggressiven Kurse der Saison in Bezug auf die Motorleistung. Die Motoren laufen auf der 4,381 Kilometer langen Runde etwa 55 Prozent auf Volllast. Das ist nach Monaco die zweitgeringste Rate und bedeutet, dass die Motorleistung kein kritisches Element im Gesamtpaket darstellt", so der Motorenhersteller.

Die Konzentration liegt bei einem breiten nutzbaren Drehzahlband und weniger bei einer hohen Spitzenleistung. "Die Fahrer benötigen eine gute Traktion und Drehmoment am Ausgang von langsamen Kurven. Damit hat die Performance des Motors einen Anteil beim Sicherstellen einer wettbewerbsfähigen Rundenzeit. Eine besondere Bedeutung kommt der Kurve 14 zu. Ein guter Kurvenausgang ermöglicht es viel Schwung mit auf die Gerade zu nehmen. Kurve eins ist die einzige wahre Überholmöglichkeit."

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