• 11.06.2008 13:29

  • von Pete Fink

Williams trauert verpasstem Podium hinterher

Sam Michael machte keinen Hehl daraus, dass sich Nico Rosberg in Kanada auf Podestkurs befand - nun müssen die verpassten Punkte in Magny-Cours her

(Motorsport-Total.com) - Der dritte Platz von Nico Rosberg in Melbourne blieb auch nach dem Kanada-Grand-Prix die einzige Podiumsplatzierung für das Williams-Team - sehr zum Leidwesen von Sam Michael, dem Technischen Direktor der Mannen aus dem mittelenglischen Grove.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Bis zu seinem Malheur befand sich Nico Rosberg in Kanada auf Podestkurs

Denn Rosberg und dessen FW30 hätten am gesamten Kanada-Wochenende eine bärenstarke Leistung gezeigt, deren Belohnung jedoch nicht abgeholt werden konnte: "Das Auto war in Montréal vom ersten Freitagstraining an stark, sowohl bei trockenen, als auch bei nassen Bedingungen" bilanzierte Michael.#w1#

"Nico hat in der Qualifikation und in seinem ersten Stint eine tolle Leistung gezeigt, bis er vom Safety-Car gestört wurde, was in diesen Tagen in Montréal aber normal ist", so der Australier weiter. Rosberg wurde in den Vorfall am Ende der Boxengasse verwickelt, fuhr sich einen Frontflügel ab und musste während der Safety-Car-Phase ein zweites Mal an die Box, was ihn letztendlich zu weit zurückwarf.

"Mit seiner Benzinmenge und dem Tempo, das er im ersten Rennabschnitt auf den weicheren Reifen zeigte, stand definitiv ein Podium auf unserer Rechnung", versicherte Michael. Anstelle dessen sammelte Williams nur zwei magere Punkte aus den letzten beiden Rennen in Monaco und Kanada, was umso ärgerlicher ist, da sowohl Red Bull als auch Toyota in der Konstrukteurswertung vorbeiziehen konnten.

Optimismus für Magny-Cours und Silverstone

Sam Michael und Nico Rosberg

Sam Michael und Nico Rosberg blicken zuversichtlich nach Magny-Cours Zoom

Denn den beiden Zählern von Williams stehen im gleichen Zeitraum elf Punkte (Red Bull) und acht Punkte (Toyota) gegenüber, was Michael bitter aufstößt: "Das ist schon enttäuschend, denn anstatt acht oder zehn Zähler zu holen, wurden wir mit zwei Punkten abgespeist. Aber so ist der Motorsport manchmal."

Nun stehen mit Magny-Cours und Silverstone zwei Strecken an, auf deren Typus der FW30 bisher nicht besonders gut ausgesehen hatte. "Der Hauptunterschied zwischen den Strecken, die nun kommen, und den gerade hinter uns gebrachten besteht darin, dass nun schnelle Kurven mit einem anderen Reifentyp bevorstehen."

In Frankreich und Großbritannien wird mit härteren Gummis gefahren, als in Monaco und Kanada. "Wann immer wir auf den ganz weichen Reifen unterwegs waren, waren wir gut dabei", analysierte Michael. "Aber wir haben das Auto seit Barcelona weiterentwickelt. Wir haben sowohl mechanisch, als auch aerodynamisch zugelegt."

Insofern zeigt sich Team Williams trotz der Kanada-Strafe optimistisch: "Wir wollen in Magny-Cours die Punkte holen, die wir in den letzten beiden Rennen liegenlassen mussten. Wir treten zuversichtlich an, wissen aber genau, dass der Kampf um Platz vier in der Konstrukteurswertung sehr hart werden wird."