Williams setzt für die Zukunft voll auf Rosberg

Frank Williams will alleine schon wegen des deutschen Markts an Nico Rosberg festhalten - Lob auch für Mark Webber, der das Team verlassen könnte

(Motorsport-Total.com) - Frank Williams hat gestern die Option auf Mark Webber verstreichen lassen, möchte aber unbedingt an Nico Rosberg festhalten. Dies unterstrich er am vergangenen Wochenende in Hockenheim noch einmal. Unabhängig davon, wie die Transfergespräche nun weiter verlaufen werden, ist er aber mit den Leistungen beider Fahrer äußerst zufrieden.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Mann der Zukunft: Williams will sich Nico Rosberg nicht wegschnappen lassen

Auch Webber hob er in diesem Zusammenhang positiv hervor: "Er hat sich gesteigert, hat hier am Start einige Autos überholt und auch während des Rennens", erklärte der Brite gegenüber 'autosport.com'. "Ich kann mich nicht erinnern, dass er das Auto in diesem Jahr jemals selbstverschuldet weggeschmissen hätte. Er hat große Fortschritte gemacht und ist völlig unpolitisch, was bei einem Fahrer wie ihm selten ist. Außerhalb des Cockpits ist er sehr konstruktiv."#w1#

Wird Webbers Vertrag auch ohne Option verlängert?

Williams nährt damit Spekulationen, wonach er den Vertrag des Australiers trotz verstrichener Option verlängern könnte. Hätte er nämlich die Option gezogen, hätte er künftig eine stattliche Gehaltserhöhung überweisen müssen. So können die Konditionen komplett neu ausgehandelt werden - und Webber hat bereits signalisiert, dass es ihm nicht ums Geld geht. Sollte es dennoch zur Trennung kommen, könnte davon Testfahrer Alexander Wurz profitieren.

"Wir erkennen, dass der deutsche Markt wichtig ist." Frank Williams

Rosberg sieht das Team mit Sitz im britischen Grove indes als "Investition in die Zukunft", von der man sich auf keinen Fall trennen will: "Wir erkennen, dass der deutsche Markt wichtig ist - und Nico ist extrem talentiert", so Williams. "Das sind die zwei Hauptgründe, weswegen wir ihn langfristig bei uns behalten möchten. Er könnte in Zukunft Weltmeister werden." Gerüchten zufolge ist der deutsche Youngster ja für mindestens drei Jahre fest gebunden.

Was ebenfalls für den 21-Jährigen spricht: Sollte Michael Schumacher seine Karriere beenden, würde er wohl noch am ehesten die entstehende Lücke ausfüllen können, denn Ralf Schumacher und Nick Heidfeld sind in der Öffentlichkeit bei weitem nicht so beliebt wie er - was sicher auch mit seinem charismatischem Vater Keke zusammenhängt, der 1982 selbst Formel-1-Weltmeister war und in den Medien sehr präsent ist.

Deutschland baut Rosberg als Schumacher-Nachfolger auf

Dadurch wird Rosberg von Verantwortlichen, Medien und den Streckenbetreibern am Nürburgring sowie in Hockenheim gezielt gepusht, damit das Post-Schumacher-Loch nicht so dramatisch ausfällt, wie man lange Zeit befürchten musste. Im Zuge dieses Hypes könnte natürlich auch sein jeweiliger Arbeitgeber in Form von Sponsorengeldern profitieren - eine Theorie, über die Williams sicher bereits nachgedacht hat.

"Wir sind wirklich erfreut über Nicos Leistungen." Frank Williams

Unbestätigten Gerüchten zufolge soll es zwischen dem "Rollstuhlgeneral" und 'T-Online' Gespräche geben - und mit Rosberg, in Deutschland entwickelten Toyota-Motoren und einem deutschen Hauptsponsor wäre eine marketingseitig hochinteressante Konstellation geschaffen. Umso mehr müsse man aber darauf achten, nicht zu früh zu viel von Rosberg zu erwarten, wie es nach dem Auftaktrennen in Bahrain der Fall war, mahnte Williams.

Aber: "Wir sind wirklich erfreut über Nicos Leistungen", lobte er seinen Schützling, mit dem Williams wieder an die Spitze stoßen möchte, in der Öffentlichkeit. "Er macht noch Fehler, aber das gehört eben dazu, wenn man noch jung ist - und er ist schließlich erst in seinem ersten Jahr. Er ist ein außergewöhnlich strahlender Kerl und macht jeden Fehler nur einmal, vergisst so etwas nie und macht es danach nie wieder."