Williams: Podium für Wurz, Rosberg im Pech

Die Freude des Williams-Teams über das Podium von Alexander Wurz wurde ein wenig getrübt durch das Pech von Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Nach 742 Tagen beendete Alexander Wurz gestern mit seinem etwas glücklichen dritten Platz beim gestrigen Grand Prix von Kanada die Williams-Flaute an Podestplätzen, die seit Nick Heidfeld am Nürburgring 2005 angehalten hatte - und dennoch war man im britischen Traditionsteam nicht hundertprozentig happy.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz und Frank Williams

Lob vom Chef: Alexander Wurz nach dem Podium bei Frank Williams

Nico Rosberg lag nämlich nach einem guten Start an fünfter Position, wurde im Rückspiegel von Fernando Alonso immer breiter, als er zu Beginn der ersten Safety-Car-Phase mangels Benzin an die Box kommen musste und dafür wegen des neuen Reglements bestraft wurde. Anschließend spielte der Deutsche keine Rolle mehr - und schnitt damit zum zweiten Mal en suite trotz des besseren Speeds schlechter als sein Teamkollege ab.#w1#

Enttäuschter Rosberg hätte weit vorne landen können

"Nachdem ich am Start zwei Positionen gewonnen hatte, dachte ich wirklich, dass heute einiges drin sein würde." Nico Rosberg

"Nachdem ich am Start zwei Positionen gewonnen hatte, dachte ich wirklich, dass heute einiges drin sein würde", seufzte Rosberg, der schlussendlich Zehnter wurde und Punkte um eine Sekunde verpasste. "Leider hatte ich Pech, denn ich hatte kein Benzin mehr und musste ausgerechnet an die Box kommen, als das Safety-Car rausging. Von da an, nach der Zeitstrafe, war es sehr schwierig, die ursprüngliche Position wieder einzunehmen."

"Nach dem zweiten Boxenstopp lag ich ganz am Ende des Feldes. Der Zweikampf mit Trulli endete für uns beide in einem Dreher und ich verlor dann noch mehr Zeit, weil das Getriebe stecken blieb. Was für ein Nachmittag! Das Positive für das Team ist, dass Alex Dritter wurde und unser Auto von der Pace her sehr schnell war. Jetzt können wir zuversichtlich nach Indianapolis fliegen", gab der 21-Jährige zu Protokoll.

Wurz war natürlich hocherfreut: "Es ist ein Traum, bei meinem zehnjährigen Formel-1-Jubiläum auf dem Podium zu landen. Ich hatte ein schwieriges Wochenende und musste von ganz hinten ins Rennen gehen, aber ich gab nicht auf und gab alles, was ich hatte. Es war eines dieser turbulenten Rennen, aber ich hatte ein klasse Auto und das Team tat alles, um die Strategie hinzubekommen und informierte mich immer über die verschiedenen Zwischenfälle", so der Österreicher.

Tapferes Rennen von Wurz

"Das Team wusste, dass kein Risiko bestand, also konnte ich weiterfahren." Alexander Wurz

"Fahrerisch habe ich keine Fehler gemacht und mein Graining der Reifen ließ am Ende nach, so dass ich Kovalainen trotz seiner härteren Reifen in Schach halten konnte. Am Anfang hatte ich Glück, als mein Heckflügel bei der Kollision mit Speed beschädigt wurde, aber das Team wusste, dass kein Risiko bestand, also konnte ich weiterfahren, auch wenn ich leider dadurch weniger Topspeed zur Verfügung hatte", fügte er an.

Von einem "fantastischen Tag" sprach Technikchef Sam Michael: "Alex war auf einer Einstoppstrategie und hatte für weite Phasen viel Benzin an Bord, außerdem musste er 40 Runden mit den superweichen Reifen fahren und er hatte weniger Downforce wegen des beschädigten Heckflügels. Er hat aber nie aufgegeben und einen tollen Job gemacht", lobte der Australier den derzeitigen WM-Achten.

Und zu Rosberg sagte er: "Nico hatte Pech. Seine Pace war gut und er wäre auf dem Podium gelandet, aber wir verfehlten das Safety-Car-Fenster um 13 Sekunden. Wir hatten keine andere Wahl, mussten die Strafe hinnehmen, um ihn auftanken zu können. Er war ein Opfer der neuen Safety-Car-Regel, aber die sechs Punkte sind großartig für das Team. Unsere Leute in Grove und in Köln haben gute Arbeit geleistet."