Williams plant an die 150 Entwicklungsschritte

Während Mark Webber auf zählbare Resultate hofft, kündigt Sam Michael bei Williams ein beeindruckendes Entwicklungsprogramm für den Rest der Saison an

(Motorsport-Total.com) - Vom eher enttäuschenden Wochenende in Imola, wo Nico Rosberg und Mark Webber erstmals in dieser Saison von der Pace her nicht mit den Topteams mithalten konnten, erlebte Williams bisher ein überaus ermutigendes Formel-1-Jahr 2006. Dennoch stehen nach vier von 18 Rennen gerade mal acht Punkte für den britischen Rennstall zu Buche.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber liegt derzeit mit sechs Punkten nur auf Platz neun der Fahrer-WM

Dabei sei das Potenzial "ganz klar" da, wie Mark Webber findet: "Wir sind wahrscheinlich das Team, welches in den Rennen am wenigsten aus seiner Performance gemacht hat. Hoffentlich können wir in den nächsten fünf oder sechs Rennen ein paar Punkte sammeln, damit wir wieder in Schwung kommen", erklärte der Australier gegenüber 'ESPN'. Sein sechster Platz von Imola war diesbezüglich ein Anfang, doch davor wäre in Melbourne ohne Ausfall sogar wesentlich mehr drin gewesen.#w1#

Williams mit bisherigen Resultaten nicht zufrieden

Für Teilhaber Patrick Head steht sowieso schon lange fest, dass WM-Punkte nicht der Anspruch seines Teams sein können, während auch Technikchef Sam Michael klare Vorstellungen hat, was den Rest der Saison angeht: "Wir wollen zurück an die Spitze und Rennen gewinnen", so der 35-Jährige. Und Webber fügte in Imola an: "30 Sekunden Rückstand sind nicht das, was wir wollen, aber es ist ein Anfang. Wir brauchen Resultate. Man kann nicht immer sagen, dass man gut dabei ist, wenn die Resultate nicht kommen."

Um dieses Ziel zu erreichen, muss Motorenpartner Cosworth in erster Linie die Anfälligkeit der Pleuel in den Griff bekommen, damit die überaus leistungsstarken V8-Triebwerke nicht mehr reihenweise nach etwa 700 Kilometern verrauchen. Doch Williams schiebt die Verantwortung keineswegs von sich, sondern kündigt auch selbst ein radikales Entwicklungsprogramm an, "dem wohl auch die Werksteams nur schwer folgen werden können", wie Michael betonte.

138 aerodynamische Verbesserungen in der Saison 2005

"Ich denke nicht, dass uns jemand in der Entwicklung überholen wird." Sam Michael

"Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre, als wir schlechte Saisonstarts hatten, haben wir gelernt. Jetzt klatschen wir reihenweise Verbesserungen ans Auto", fügte der Technische Direktor an. "Vergangenes Jahr hatten wir 138 aerodynamische Updates, und dieses Jahr wollen wir nicht weniger aggressiv vorgehen. Wir sind kein Werksteam, geben unser Geld aber weise aus, was man an unserer Performance sehen kann. Ich denke nicht, dass uns jemand in der Entwicklung überholen wird."

Zweckoptimismus oder nichts als die Wahrheit? Fest steht, dass Cosworth von Williams einen Betrag in der Größenordnung um die zehn Millionen Euro pro Jahr kassiert, während BMW und Co. jenseits der 150 Millionen Euro für ihre V8-Motoren ausgeben. Doch damit nicht genug: Das Geld, welches Williams an Cosworth überweisen muss, fehlt auch noch chassisseitig im Entwicklungsbudget. Die Rufe nach einem Werkspartner werden daher immer lauter...