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  • 01.11.2011 12:09

Williams: Nichts zu holen in Indien

Williams-Chefingenieur Mark Gillan analysiert den Grand Prix von Indien - Pastor Maldonado in Abu Dhabi mit Rückversetzung in der Startaufstellung

(Motorsport-Total.com) - Für die Williams-Piloten Rubens Barrichello und Pastor Maldonado entwickelte sich die Formel-1-Premiere in Indien zu einem schwierigen Wochenende. Barrichello musste nach einer Startkollision bereits früh an die Box und konnte nicht mehr als Platz 15 realisieren. Maldonado verzeichnete einen Ausfall aufgrund eines Getriebeschadens und wird in Folge dessen in Abu Dhabi auf seinen neunten Motor in dieser Saison zurückgreifen müssen.

Titel-Bild zur News: Mark Gillan

Mark Gillan kann mit dem Ergebnis aus Noida nicht zufrieden sein

Chefingenieur Mark Gillan spricht im Interview über die Herausforderungen der neuen Strecke in Noida, die Probleme des Williams-Teams sowie seine Hoffnungen für Abu Dhabi.

Frage: "Mark, kannst du die Herausforderung des neuen Buddh International Circuit aus technischer Sicht in Worte fassen?"
Mark Gillan: "Eine der größten Herausforderungen bestand für uns zunächst in der Logistik und darin, sicherzustellen, dass alle Teile rechtzeitig in Indien ankommen. Dank guter Koordination innerhalb des Teams hatten wir zum Glück das gesamte Material pünktlich vor Ort. Was die Strecke an sich betrifft, so präsentierte sich diese anfangs noch sehr staubig. Von Session zu Session wurde es besser, was es gleichzeitig jedoch schwierig gemacht hat, den weichen und den harten Reifen innerhalb einer Session in Bezug auf den Verschleiß miteinander zu vergleichen."

Frage: "Williams hat im Vorfeld des Grand Prix von Indien viel Simulatorarbeit erledigt. Wie viel Feintuning war an den Autos vor Ort noch notwendig?"
Gillan: "Unsere Vorbereitung war sehr gut und wir haben während des Wochenendes nur sehr wenig ungeplante Setup-Arbeit erledigen müssen."

Frage: "Wie bewertest du die Performance des FW33 in Noida?"
Gillan: "Was unsere Performance auf Longruns betrifft, haben wir seit Südkorea einen ordentlichen Schritt vorwärts gemacht. In diesem Zusammenhang spielte unser Upgrade am Unterboden, das wir aus dem Windkanal direkt an die Strecke mitgebracht haben, eine große Rolle."


Fotos: Williams, Großer Preis von Indien


Frage: "Wie bewertest du die Entscheidung von Pirelli, in Indien mit der harten und der weichen Reifenmischung anzutreten?"
Gillan: "Ich verstehe die Gründe hinter der Entscheidung, dass Pirelli den Hard-Reifen mitgebracht hat. Sowohl der harte als auch der weiche Reifen haben sich in puncto Verschleiß und genereller Performance besser präsentiert als wir das erwartet hatten. Der Longrun von Rubens mit den harten Reifen im Rennen war konstant und einigermaßen schnell."

Frage: "Pastor Maldonado hat am Freitag viel Trainingszeit verloren. Inwiefern hat ihn das an den verbleibenden Tagen beeinflusst?"
Gillan: "Gerade auf einer neuen Strecke wirkt sich jeglicher Verlust an Trainingszeit negativ auf die Rennvorbereitung aus. Wir als Team tun unser Möglichstes, solche Probleme zu vermeiden. Ungeachtet dessen hat Pastor im Qualifying eine gute Leistung gezeigt und war bis zu seinem Getriebeschaden auch im Rennen gut unterwegs."

Frage: "Die Rundenzeiten von Rubens Barrichello waren gegen Ende des Rennens recht konkurrenzfähig. Wie viel Zuversicht verleiht dies dem gesamten Team?"
Gillan: "Wie schon erwähnt, haben wir mit unserem Upgrade am Unterboden einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Rubens war sowohl mit den harten als auch mit den weichen Reifen schnell unterwegs. Leider musste er aufgrund seines beschädigten Frontflügels früh an die Box kommen um diesen wechseln zu lassen."

Frage: "Als nächster Grand Prix steht der in Abu Dhabi auf dem Programm. Rubens Barrichello konnte sich dort im Vorjahr für den siebten Startplatz qualifizieren. Glaubst, dass der Williams FW33 das Potenzial hat, um damit in Q3 vorstoßen zu können?"
Gillan: "Wenn es uns gelingt, bis dahin ein problemloses Wochenende hinzulegen, sollten wir eine Chance haben, in Q3 vorzustoßen. Pastor wird in Folge seines Getriebeschadens in Indien mit dem neunten Motor antreten und daher eine Rückversetzung um zehn Startplätze in Kauf nehmen müssen. Rubens wird in Abu Dhabi einen neuen Motor - seinen achten - zur Verfügung haben."