Williams: Kommt Jamie Chadwick aus der Sackgasse W-Serie?

Jamie Chadwick wird ein weiteres Jahr in der W-Serie antreten, was für Williams in Ordnung ist - Irgendwann muss sie aber in die Formel 3, sagt Jost Capito

(Motorsport-Total.com) - Steckt die Karriere von Williams-Entwicklungsfahrerin Jamie Chadwick in der Sackgasse? Die Britin wird nach zwei Titeln in der W-Serie als größte Chance auf eine Frau in der Formel 1 gesehen, allerdings hat die 23-Jährige unlängst verkündet, ein weiteres Jahr in der reinen Frauen-Rennserie an den Start zu gehen.

Titel-Bild zur News: Jamie Chadwick

Jamie Chadwick wird 2022 ein drittes Mal in der W-Serie antreten Zoom

Das hatte für etwas Verwunderung unter den Kolleginnen gesorgt, denn eigentlich war das Ziel der Serie, Frauen einen Weg in die Juniorserien zu ebnen. Doch den Aufstieg in die Formel 3 oder gar die Formel 2 hat noch keine von ihnen geschafft.

Auch Chadwick tritt somit ein weiteres Jahr auf der Stelle. Dass sie ein weiteres Jahr in der W-Serie an den Start gehen wird, ist für Williams-Teamchef Jost Capito in Ordnung: "Es liegt an ihr, wie sie ihre Karriere entwickelt. Wir unterstützten ihren Weg", sagt er. "Ich glaube, sie hatte ein paar Optionen, und wenn sie weiter in der W-Serie fahren möchte, ist das ihre Entscheidung."

Capito: Chadwick muss irgendwann in die Formel 3

Bei Chadwick selbst klang das zuletzt aber ganz anders: "Ich denke, der wichtigste Faktor ist die Finanzierung, und um ganz ehrlich zu sein, waren wir in der kurzen Zeit, die wir hatten, nicht in der Lage die notwendigen Mittel zu beschaffen", hatte sie über einen verpassten Aufstieg in den direkten Formel-1-Unterbau gesagt.

Doch Capito weiß: "Wenn sie immer noch die Formel 1 als Ziel hat, dann muss sie irgendwann durch die Formel 3 und Formel 2."

Das könnte aber auch in den Händen von Williams liegen, denn Chadwick wird auch 2022 weiter Teil der Williams-Akademie sein. Wie ihre Kollegen nimmt sie dabei an Trainingscamps teil, in denen unter anderem Medienkompetenz und körperliches Training auf dem Programm stehen.

Akademie-Erfolg in zwei, drei Jahren?

Im Gegensatz zu den Programmen bei Red Bull, Mercedes oder Ferrari steckt das Nachwuchsprogramm bei Williams noch in den Kinderschuhen, wird aber nach und nach aufgebaut. Neben Chadwick sind auch die Formel-2-Piloten Roy Nissany und Logan Sargeant, der einmalige Grand-Prix-Pilot Jack Aitken und Formel-3-Fahrer Zak O'Sullivan Teil des Programms.

"Sie arbeiten zusammen, und wir wollen sie natürlich so schnell wie möglich in ein Formel-1-Auto bekommen", sagt Capito. "Aber wir geben ihnen Zeit. Wir setzen sie nicht zu stark unter Druck."

"Wir haben gerade erst damit angefangen und wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Aber wir haben jetzt eine richtige Struktur und ein Programm für das gesamte Jahr. Alles hat sich verbessert, und ich bin sicher, dass wir gute Ergebnisse sehen werden - nicht im ersten halben Jahr, aber in den nächsten zwei bis drei Jahren."


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Und kommt Chadwick vielleicht 2023 aus der Sackgasse W-Serie heraus? "Wir werden sehen, wie sie sich entwickelt, und dann werden wir in der Saison entscheiden, wie die nächsten Schritte aussehen werden", so der Teamchef.

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