Williams: Keine Punkte, kein Geld für Kundenteams

Genau wie Colin Kolles bleibt auch Frank Williams in der Kundenautofrage hart - Angst um die Zukunft der unabhängigen Formel-1-Teams

(Motorsport-Total.com) - In der Diskussion um die Kundenautos der Scuderia Toro Rosso und von Super Aguri bleibt nicht nur Spyker-Teamchef Colin Kolles stur, sondern auch dessen Kollege Frank Williams. Der "Rollstuhlgeneral" will sogar rechtliche Schritte nicht ausschließen, falls seine beiden Konkurrenten ganz normal an der Weltmeisterschaft teilnehmen dürfen.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams kämpft Seite an Seite mit Colin Kolles gegen die Kundenautos

Für ihn ist der Fall klar, wie er gegenüber 'autosport.com' klarstellte: "Keine Punkte und kein Geld" soll es für die Scuderia Toro Rosso und Super Aguri geben, denn "ein Konstrukteur zu sein bedeutet, dass man sein eigenes Auto konstruieren muss. Das ist in der Formel 1 schon seit vielen Jahrzehnten so. Wenn du also ein Auto einfach kaufst, bist du ganz einfach kein Konstrukteur." Auch das Preisgeld sollte den beiden Teams seiner Meinung nach entzogen werden.#w1#

Williams findet, dass das Kundenautokonzept "die Unabhängigen umbringen" würde: "Warum darf David (Richards; Anm. d. Red.) mit einem Investment von 20 Millionen Pfund (30 Millionen Euro; Anm. d. Red.) einsteigen, wenn wir alle unsere Eier abgearbeitet haben, um die Rechnungen zahlen zu können? Wir haben die Formel 1 ohne ihn gemacht. Welche Verpflichtung geht er mit einem Autokauf ein? Er kann in zwei Jahren wieder abhauen", beschwerte er sich.

Damit geht der Brite auf den Plan seines Landsmannes David Richards ein, der mit seinem Prodrive-Team kein eigenes Chassis bauen will, sondern Autos und Motoren von McLaren-Mercedes ankaufen könnte. 2008 wird dies im Gegensatz zu 2007 völlig legal sein, auch wenn sich einige Branchenkenner noch nicht sicher sind, ob diese Regeländerung auch tatsächlich passieren wird. Möglicherweise haben dies ordentliche Gerichte zu entscheiden.

Die FIA habe jedenfalls nichts mehr zu sagen: "Es geht um das Concorde Agreement", so Williams, "da hat Max (Mosley; Anm. d. Red.) nichts zu interpretieren. Schlussendlich wird ein Gericht in Lausanne entscheiden. Darauf legen wir es an, sobald wir die Fakten kennen, denn wir haben die Autos ja noch nicht gesehen. Vielleicht dauert es vor Gericht ein Jahr, es könnte schmutzig werden. Aber dann muss Max eben stärker intervenieren..."