Williams hofft auf gutes Abschneiden in Indianapolis
Nico Rosberg und Mark Webber gehen zuversichtlich in das USA-Wochenende und freuen sich schon auf die hoffentlich gute Atmosphäre in Indianapolis
(Motorsport-Total.com) - Enge Kurven liegen dem Williams FW28, wie wir seit Monaco wissen, und der Cosworth-V8-Motor zählt allen Unkenrufen zum Trotz weiterhin zu den leistungsstärksten im Feld. Da es in Indianapolis ein enges Infield und ein mehr als 20 Sekunden langes Volllaststück gibt, sollte das Gesamtpaket des britischen Teams am kommenden Wochenende eigentlich prächtig funktionieren.

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Williams wurde 2006 an Punkten gemessen bisher unter Wert geschlagen
Freilich ist dies vorerst nur graue Theorie, doch die zuletzt in Montréal gezeigten Ansätze waren viel versprechend, auch wenn das Potenzial schlussendlich nicht in ein greifbares Resultat umgewandelt werden konnte. Außerdem wird viel von den Reifen abhängen: Schafft es Bridgestone, einen konkurrenzfähigen Pneu nach Indianapolis zu liefern, dann sind für Williams durchaus Punkte drin, sollte jedoch Michelin besser aufgestellt sein, wird dies eher schwierig.#w1#
Webber will den Fans eine gute Show liefern
"Es ist gut, diese Woche nach Amerika zurückzukehren, und ich hoffe, dass wir den Fans eine gute Show bieten können. Sie verdienen es und die Formel 1 hat das dringend Not", erklärte Mark Webber, der gemeinsam mit Alexander Wurz und dem früheren Profiradteam seines Freundes Lance Armstrong gerade den Pikes Peak erklimmt. "Ich mag das Fahren in den USA, auch wenn der Speedway nicht für die Formel 1 gebaut wurde, und ich respektiere die amerikanische Rennsportgeschichte."
"Als Team müssen wir viel besser abschneiden als in Kanada, was wir uns vor allem mit der Reifenwahl selbst einfacher machen können", fuhr der Australier fort. "Ich denke, dass wir in Indianapolis ziemlich stark sein werden, solange wir nur in der Vorbereitung die richtigen Entscheidungen treffen. Es ist für unser Team wirklich wichtig, dass wir nach den zwei Nordamerikarennen endlich mit ein paar guten Punkten nach Hause kommen."
Rosberg ist noch nie in Indianapolis gefahren
Für Nico Rosberg ist Indianapolis "eine neue Strecke, die ich aber am Simulator schon getestet habe. Wegen der langen Geraden und der Steilkurve ist sie ganz anders als andere Strecken. Ich bin gespannt, womit Michelin und Bridgestone nach den Ereignissen des Vorjahres ankommen werden. Ich hoffe wirklich, dass viele Fans da sein werden, denn ich habe das Indy 500 schon oft im TV gesehen - und die Atmosphäre war jedes Mal großartig. Für uns Fahrer ist so ein Publikum fantastisch", sagte er.
Als "einzigartige Strecke mit ungefähr 23 Sekunden Volllast" beschrieb Sam Michael den Kurs: "Eine interessante Herausforderung für Fahrer und Ingenieure, denn einerseits benötigt man maximalen Abtrieb, andererseits möchte man aber auf der Geraden so wenig Luftwiderstand wie möglich haben. Die Minimierung des Luftwiderstands ist dort entscheidend", erklärte Williams' Technischer Direktor, der ankündigte, dass Bridgestone keine komplett neuen Reifen zur Verfügung stellen wird.
Und weiter: "Die Spezifikation des Autos bleibt für Indianapolis vergleichbar mit dem, was wir schon in Montréal hatten, weil das Abtriebsniveau der beiden Strecken eigentlich ziemlich ähnlich ist. Das gilt auch für das Setup, denn in beiden Fällen dominieren langsame Kurven und schnelle Geraden das Gesamtbild des Anforderungsprofils", so der Australier, der auf die sportlichen Aussichten offenbar nicht näher eingehen wollte.
Cosworth möchte Erfolgsgeschichte fortsetzen
Für Cosworth äußerte sich Simon Corbyn, leitender Ingenieur am Rennplatz: "Indianapolis kombiniert die längste Gerade der Formel 1 und ein enges Infield. Die Strecke ist also für Performance und Zuverlässigkeit des Motors eine Herausforderung, aber auch für die elektronischen Kontrollsysteme", analysierte er. "Beide CA2006-Series-4-Motoren werden in den USA ihr zweites Rennen bestreiten, weil Nicos Aggregat beim Unfall in Kanada nicht beschädigt wurde."
Für die britische Motorenschmiede ist Indianapolis übrigens so etwas wie ein Heimrennen, denn das Unternehmen gehört den amerikanischen Rennsportgrößen Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe. Außerdem ist man bei den Briten "stolz auf eine langjährige Erfolgsgeschichte auf dem 'Brickyard'", wie Corbyn festhielt. "Schauen wir mal, ob wir dieser am kommenden Wochenende mit Williams ein weiteres Kapitel hinzufügen können!"

