Williams: Helfen Änderungen am Auto von Carlos Sainz beim Zurechtkommen?

Williams hat Änderungen am Auto von Carlos Sainz vorgenommen, um ihn weiter zu unterstützen - James Vowles addressiert Funkausbrüche von Alexander Albon

(Motorsport-Total.com) - James Vowles war noch nie jemand, der die Dinge schönredet. Er spricht stets offen über die Schwächen seines Teams - so auch in einem Gespräch mit Sky Sports. Darin geht der Williams-Teamchef auf die Veränderungen ein, die am Auto von Carlos Sainz vorgenommen werden, um dessen Komfort zu verbessern, sowie auf die operativen Verbesserungen, auf die sich das gesamte Team im weiteren Verlauf der Saison konzentrieren will.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz (Williams FW47) beim Formel-1-Rennen in Österreich 2025

Bekommt Carlos Sainz bei Williams bald die Kurve? Zoom

Der ehemalige Mercedes-Stratege lieferte auch seine eigene Analyse zu Sainz' bisherigen Leistungen in dieser Saison: "Ich denke, in den ersten sieben Rennen gab es einfach einzelne Elemente. Das erste Mal zusammen auf einem Stadtkurs - das war eine Lektion. Das erste Mal mit dem High-Downforce-Heckflügel - wieder eine Lektion. Das erste Mal mit dem Low-Downforce-Flügel - ebenfalls eine Lektion."

"Und inzwischen haben wir diese Phase hinter uns. Jetzt ist er in der Lage, sehr schnell ins Wochenende reinzukommen", sagt Vowles. "Man hat es heute wieder gesehen [im 1. Training], da lagen nur Millisekunden zwischen beiden. Ich denke also, wir sind durch diese Lernphase durch."

"Wenn ich Montreal betrachte - ohne es zu sehr zu beschönigen: Da haben wir uns selbst ins Bein geschossen", meint der Teamchef. "Unsere Karosserie ist kaputtgegangen, was eine rote Flagge ausgelöst hat. Und Carlos war gerade auf einer sehr schnellen Runde unterwegs. Danach wurde er von Hadjar aufgehalten."

"Wir konnten also nicht wirklich sehen, was er hätte erreichen können - abgesehen davon, dass er sich im letzten Rennen noch auf einen Punkt zurückgekämpft hat. Aber man wird jetzt in den kommenden Rennen sehen, dass Carlos wirklich abheben wird."

"Viele kleine Details" hindern Sainz

Als Vowles gefragt wird, ob es einen "tieferliegenden Punkt" gebe, an dem der Spanier arbeiten müsse, wiegelte er schnell ab: "Nein, einfach weil es leider nie nur eine einzige Sache ist. Ich wünschte, es wäre so, aber es sind viele kleine Details."

"Zum Beispiel hat er hier einen neuen Sitz, der ihn visuell und komfortmäßig etwas besser positioniert - auch in Bezug auf die Gewichtsverteilung ist das tatsächlich ein Vorteil."


F1: Grand Prix von Österreich (Spielberg) 2025

"Wir haben ein anderes Simulationsprogramm zur Vorbereitung auf dieses Rennen gestartet, das ihn auf einen besseren Startpunkt gebracht hat. Er weiß jetzt besser, wie unsere Systeme und Strukturen funktionieren", so Vowles.

"Wir haben Mittwochabend lange zusammen Tennis gespielt - vielleicht hat das ihm auch geholfen. Aber im Grunde ist es nie nur eine einzige Sache. Er ist unglaublich schnell im Auto. Es geht nur darum, dass wir das Wochenende von Anfang an sauber angehen."

"Ich meine, es ist schwer, es Pech zu nennen, weil wir es selbst verbockt haben - aber letztlich geht es nur darum, sauber durch Qualifying und Rennen zu kommen, dann liefert er auch", betont er.

Was bei Albon am Funk los ist

Später dreht sich das Gespräch um Alexander Albon, nachdem dieser beim Kanada-GP über Funk seine Frustration geäußert hatte. Verbesserungen seien in Arbeit, versichert Vowles: "Wenn man alle anderen Funkkanäle ausschaltet und nur den von Alex offen lässt - dann kann man auch gleich einen Kaffee holen gehen und später zurückkommen", sagte er. "Es kommt einfach nicht viel Kommunikation bei ihm an."

"Was dabei wirklich interessant ist: Im Hintergrund passiert eine ganze Menge, wie etwa 'Alex muss nur dies wissen, oder das wissen' - aber die Information selbst... Ich habe nach dem Rennen mit Alex gesprochen, und wenn man ihm einfach gesagt hätte: 'Der harte Reifen sieht richtig gut aus, kaum Abbau, wir fahren ihn wahrscheinlich bis zum Ende', dann hätte er verstanden, worauf wir hinauswollen. Aber diese Information kam einfach nicht durch."


"Und auch hier: Es ist nie nur eine Sache", betont der Brite erneut. "Man muss alle Strukturen beruhigen, damit der Fahrer, der da draußen ganz allein ist, die richtigen Informationen bekommt."

"Mein Versprechen an alle ist: Es liegt auf beiden Seiten. Ich würde nicht sagen, es liegt nur an Alex. Carlos ist vielleicht besser darin, seine Frustration zu kontrollieren. Aber wir alle können als Einheit deutlich besser funktionieren - und genau das ist die Aufgabe dieses Teams für die verbleibenden 13 Rennen."

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