Williams glänzt im Renntrimm

Bei Williams muss man sich ob der Longruns keine Sorgen um den Sonntag machen, die Probleme mit ERS sollten bis dahin allerdings im Griff sein

(Motorsport-Total.com) - Sondiert man das Ergebnis am Freitag, so ist Williams auf den ersten Blick wieder einmal nicht sonderlich aufgefallen. Die Plätze sechs und sieben für Felipe Massa (+0,656 Sekunden) und Valtteri Bottas (+0,775) sind zwar recht ordentlich, aber nicht herausragend. Doch wer die Zeiten des heutigen Tages verfolgt hat, dem dürfte aufgefallen sein, dass die weißen Martini-Boliden die schnellsten Longrunzeiten auf das Parkett gelegt haben.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa war am Freitag der Schnellste über die lange Distanz Zoom

Massa und Bottas waren die einzigen Boliden, die auf dem Circuit Gilles Villeneuve konstant unter 1:20 Minuten geblieben waren, selbst Mercedes schaffte diese Schallmauer nur kurzfristig zu durchbrechen. Doch natürlich ist ein Trainingsfreitag immer nur ein Trainingsfreitag, doch mit viel Zuversicht dürften die Williams-Mannen auf Sonntag blicken, wo das Wetter noch heißer werden soll - was dem FW35 bekanntlich liegen sollte.

Doch das ist noch zwei Tage hin. Bis dahin zieht man erst einmal zufrieden die Freitagsbilanz: "Es war ein guter Freitag", fängt Felipe Massa an. "Leider habe ich am Morgen einige Runden verloren, aber am Nachmittag konnte ich viel fahren, um das Setup, die Reifen und die Longruns zu verstehen. Heute war ich glücklich mit der Balance. Ich hoffe, dass wir auf dieser Strecke ein sehr konkurrenzfähiges Auto haben und mit Red Bull und Ferrari kämpfen können, was niemals einfach ist", so der Brasilianer.

"Es war mehr oder weniger wie erwartet", ist Bottas weniger euphorisch. "Wir haben einige gute Ergebnisse aus den Veränderungen gesehen, von daher war es schön, Fortschritte zu sehen. Es scheint, dass jeder Probleme hat, die Prime-Reifen auf Temperatur zu bekommen, der Option fühlte sich viel besser an. Ich denke, wir können unsere Performance noch verbessern. Ich hatte mit Supersoft nicht die perfekte Runde, daher kommt noch mehr, denke ich."


Fotos: Williams, Großer Preis von Kanada, Freitag


Chefingenieur Rob Smedley ergänzt: "Es war ein ziemlicher Standard-Freitag. Wir hatten ein paar Dramen mit Bremstemperaturen, aber ich denke, da geht es keinem Team anders. Felipe hat ein wenig Zeit mit dem Ausfall der ERS-Kühlung am Morgen verloren, aber mit gutem Teamwork und Problemlösungen haben wir uns gut davon erholt."

"Wir haben alle Aerodynamik-Teile, die wir hierher gebracht haben, getestet, und sie scheinen sehr gut zu funktionieren", so Smedley weiter. "Außerdem scheinen wir eine ordentliche Balance beim Reifenaufwärmen und dem -abbau zu haben, auch wenn es diesbezüglich an der Hinterachse noch ein wenig zu tun gibt."