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  • 26.02.2018 17:03

  • von Dominik Sharaf

Williams geht Risiko: Neuer FW41 ein bewusster Rückschritt?

Die neuen Technikgurus in Grove haben einen aggressiveren Ansatz gewählt und sich auf alte Stärke besonnen - Das könnte sich aber erst langfristig bezahlt machen

(Motorsport-Total.com) - Die Williams-Truppe will mit ihrem neuen Renner FW41 einen entscheidenden Schritt in der Genese ihrer Formel-1-Boliden unternommen haben. Wie Aerodynamikchef Dirk de Beer sagt, wäre die Mannschaft im Vorfeld der Saison 2018 Risiken eingegangen: "Wir haben einen aggressiveren Ansatz gewählt - auch als es darum ging, Teile an das Auto zu bauen, die sich zunächst nachteilig auswirken könnten." Es sei der berühmte Schritt zurück gewesen, um zwei nach vorn gehen zu können.

Titel-Bild zur News: Lance Stroll

Lance Stroll: Besserer Dienstwagen im zweiten Jahr bei Williams? Zoom

Nicht nur mit Lösungen am Chassis, die zunächst optimiert werden müssen, präsentiert sich Williams offensiv. "Auch, wenn es um die Benzinmenge für die Rennen geht oder wie stark wir das Auto kühlen", deutet de Beer an. "Der Wagen ist viel weniger konservativ als der FW40. In vielen Bereichen gehen wir an die Grenzen." Ziel ist es, die 2014 noch selbstverständlichen Podestplätze wieder ins Auge zu fassen. Dazu besann man sich in Grove auf (verlorene) Stärken von damals.

Williams' Marschroute: Alte Stärken wie den schonenden Umgang mit den Reifen wiederbeleben, diese Philosophie aber in ein aggressiveres Gesamtkonzept packen. "Ich hoffe auf bessere Fahrbarkeit, mehr Vorhersehbarkeit und darauf, dass die Piloten einen Wagen bekommen, der in den Rennen konstant ist", sagt Chefdesigner Ed Wood. Schließlich greifen mit Lance Stroll und Sergej Sirotkin zwei Youngster mit wenig Formel-1-Erfahrung ins Lenkrad. Eine Zicke brauchen sie nicht.

Die Aufbruchsstimmung bei Williams ist auch die Folge eines personellen Wandels: Der FW41 ist das erste Auto, das unter der Ägide des von Mercedes gekommenen Technikchefs Paddy Lowe und mit den Ideen de Beers (er wechselte von Ferrari nach Grove) entstanden ist. "Es ist kein neuer Wagen, sondern ein neues Team entstanden", findet Wood. "Schon Anfang 2017 und nun im Winter hat sich eine Menge verändert." Er erkennt in seinem jüngsten Formel-1-Renner "ein echtes Ingenieursauto".


Fotos: Präsentation Williams FW41


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