Williams erfreut über frischen Wind durch Red Bull
Frank Williams ist froh, dass Red Bull ein wenig frischen Wind in die Formel 1 bringt - Dietrich Mateschitz will sein Projekt zum Erfolg führen
(Motorsport-Total.com) - Ein auf einem Floß schwimmendes Motorhome mit eigenem Swimmingpool, 'Superman'-Filmkulisse und entsprechend lackierte Autos und gekleidete Fahrer - was Red Bull dieses Jahr in Monaco auf die Beine stellt, hat die Formel 1 in dieser Dimension noch nie erlebt. Überhaupt läuft die Marketingmaschinerie der Österreicher auf vollen Touren.

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Frank Williams findet, dass Red Bull für die Formel 1 eine positive Erscheinung ist
Allerdings bedeutet Marketing beim größten Energydrink-Hersteller der Welt nicht Zensur, kategorisches Kritikverbot und für eine bestimmte Elite abgesperrte Bereiche im Motorhome, wie das bei vielen anderen Teams der Fall ist, sondern vielmehr offene Türen und Warmherzigkeit. Wer unkt, dass die "Energy Station II" zu protzig ausgefallen ist, der sollte mal darauf achten, wie oft er sich selbst an der dortigen Bar oder auf der Dachterrasse ertappt...#w1#
Frank Williams - an und für sich einer der konservativeren Zeitgenossen im Paddock - ist über die Vorgehensweise von Dietrich Mateschitz jedenfalls erfreut: "Er hat ein Element an Energie in die Formel 1 gebracht, die sie schon nicht mehr hatte, und er hat sein eigenes Publikum eingebracht, welches sehr jugendlich ist", so der Brite. "Der Altersdurchschnitt wurde ja nicht niedriger, sondern eher im Gegenteil, daher bin ich optimistisch, dass das alles für etwas gut ist."
Der 64-Jährige zog auch vor den sportlichen Leistungen von Red Bull in der Formel 1 den Hut, auch wenn 2006 bisher erst zwei WM-Punkte gesammelt werden konnten: "Wenn man bedenkt, dass es sein erstes echtes Jahr in der Formel 1 ist und dass er zwei Teams gleichzeitig betreibt, schlägt er sich sehr gut", lobte Williams. "Er versucht, die besten Leute zu holen, und es ist ziemlich offensichtlich, dass er viel Geld in die Hand zu nehmen bereit ist, um zu gewinnen."
Letztere Aussage stößt bei Mateschitz selbst jedoch eher auf Kopfschütteln: "Im Vergleich zu anderen Teams sind unsere Ausgaben eher bescheiden als enorm", erklärte der Österreicher dem 'Guardian'. "Red Bull hat noch nie ein Projekt in Angriff genommen, ohne Erfolg als Ziel zu haben. Wir hätten wohl kaum Ferrari-Motoren geholt oder Adrian Newey verpflichtet oder unseren Windkanal ausgebaut, nur um in der Formel 1 präsent zu sein."

