Williams: Die Richtung stimmt
Sam Michael sieht das Team nach Lösung der KERS-Probleme für Melbourne gut aufgestellt - Rubens Barrichello will unter die schnellsten Sechs
(Motorsport-Total.com) - Der Beginn der letzten Testwoche in Barcelona gestaltete sich für das Williams-Team noch schwierig. Nachdem das in Eigenregie entwickelte KERS am Eröffnungstag massive Schwierigkeiten bereitet hatte, wurde es für den Rest der Woche kurzerhand ausgebaut. Technikchef Sam Michael verließ die Testfahrten gar vorzeitig, um dem Problem auf die Schliche zu kommen.

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Rubens Barrichello visiert mit dem verbesserten FW33 vordere Startplätze an
Der Teufel lag nach Aussage Michaels in der Elektrik, woraufhin wiederholt die Batterie lahmgelegt wurde. Inzwischen konnte der Fehler allerdings gefunden und behoben werden und Williams wird beim Saisonauftakt in Melbourne mit KERS im Auto antreten - um mit der versammelten Konkurrenz mithalten zu können, ein ganz entscheidender Punkt.
An die Zeiten von Michael Schumacher kam Rubens Barrichello in Barcelona zwar nicht heran, was die direkte Konkurrenz in Form des Sauber-Teams betrifft, so sieht sich die Truppe aus Grove aber mindestens ebenbürtig. "Wir haben mit GPS-Messungen die besten Runden von Sergio Perez und Rubens übereinander gelegt. Rubens war in jeder Kurve schneller. Aber der Sauber nimmt uns allein auf der Zielgeraden vier Zehntel ab", so Michael in Anspielung auf die jüngsten Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya gegenüber 'auto motor und sport'.
Mit einem im Auto verbauten und funktionierenden KERS hofft das Team, einen Großteil des erwähnten Defizits auf der Geraden wettmachen zu können. "Auf einer Qualifikationsrunde bringt KERS vier Zehntel, weil du auf der Zielgeraden zwei Mal auf den Knopf drücken kannst", erklärt Michael.
Mit Blick auf die Renndistanz sieht Barrichello das Team nach den jüngsten Updates am FW33 schon jetzt gut aufgestellt. "Wir haben uns in den Dauerläufen deutlich gesteigert. Das Auto geht viel schonender mit den Reifen um", so der Brasilianer. Grund dafür waren unter anderem gegenüber den ersten Tests überarbeitete Front- und Heckflügel.
Was den Frontflügel betrifft, so ist für Melbourne bereits die nächste Ausbaustufe angekündigt. Beim zweiten Rennen der Saison in Sepang soll dann eine neue Auspuffführung nach Red-Bull-Vorbild debütieren. Basierend auf Simulationen mit der neuen Lösung spricht Barrichello von einem großen Schritt und hält "Platz fünf oder sechs in der Startaufstellung" für realistisch.

