• 05.04.2004 10:42

  • von Marco Helgert

Williams: Bahrain ist eine Bedrohung für Silverstone

Für Teamchef Frank Williams deckt die neue Anlage in Bahrain in Schwachstellen der Strecke in Silverstone auf - Regierung soll helfen

(Motorsport-Total.com) - Der Bahrain-Grand-Prix am vergangenen Sonntag war der erste große Schritt der Formel 1 weg von Europa. Mit China wird in diesem Jahr ein weiteres Land ein erstes Formel-1-Rennen austragen und mit der Türkei und Indien gibt es weitere Bewerber. Doch für die Traditionsstrecken in Europa ist die Abwanderung der Formel 1 eine ernsthafte Bedrohung.

Titel-Bild zur News: Sakhir Tower

Die strecke in Bahrain setzt neue Maßstäbe in der Formel 1

Vor wenigen Tagen erklärte bereits Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart, dass man in Europa mit der "neuen Welt" in Asien nicht konkurrieren könne. Im Falle von Silverstone müsse auch die britische Regierung alles unternehmen, um das Rennen dort zu erhalten. "Wir müssen uns ändern. Wenn wir uns nicht ändern, dann werden wir unsere Rennen an die 'neue Welt' verlieren", so Stewart.#w1#

Auch Teamchef Frank Williams sieht schwere Zeiten, gerade für Silverstone, anbrechen, nachdem er die Anlagen in Bahrain sah. "Ich habe Silverstone immer unterstützt, und ich würde Bernie (Ecclestone) verdammen, wenn ich das so sagen darf, wenn er es streicht. Wenn man aber hierher kommt, dann denkt man schon: 'Oh, da gibt es ein Problem.'"

"Das hat meine Meinung geändert", fuhr der Engländer fort. "Ich möchte Silverstone nicht vollständig in Frage stellen, aber wenn man hier auf dem Parkplatz aus dem Auto steigt und die Größe und Art der Anlage sieht, dann denkt man sich 'wow, das ist, was Bernie versucht zu erreichen'." Doch Silverstone wird aus eigener Kraft diesen Standard nie erreichen können.

Finanzielle Unterstützung hat die Anlage am dringendsten nötig. "Vielleicht möchte Bernie Silverstone besitzen?", fragte er Reporter in Bahrain. Ecclestone besitzt bereits den Kurs Paul Ricard in Le Castellet, und was er dort erreicht habe, sei "absolut spitze". "Ich würde gern glauben, dass dies auch mit Silverstone möglich ist."

Kurzfristig ist aber wohl nur ein Anklopfen bei der britischen Regierung möglich, um Fördergelder für die Strecke in Silverstone loszueisen, doch dies könnte ein schwieriges Unterfangen werden. "In England ist es so, dass, wenn ein Unternehmen privat ist, es auch so bleibt. Ich denke nicht, dass die Formel 1 auf der Prioritätenliste der Regierung sehr weit oben steht."

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