• 25.07.2001 12:21

Willi Weber: Vom Tellerwäscher zum Millionär

Willi Weber über sein Leben als Manager nicht nur in der Formel 1 - schöne und schwierige Momente

(Motorsport-Total.com/sid) - Vom Tellerwäscher zum Millionär: Für Willi Weber, Manager der Formel-1-Brüder Michael und Ralf Schumacher, ist der amerikanische Traum längst in Erfüllung gegangen. Dabei wollte der Schwabe eigentlich zur Müllabfuhr, weil er der Meinung war, dass er dort nur einmal die Woche arbeiten müsste und damit mehr Zeit für sein Hobby Motorsport hätte.

Titel-Bild zur News: Willie und Anna Weber

Die 90-jährige Anna Weber ist stolz auf ihren Sohn Willi

Inzwischen hat Weber, von seinen Neidern abfällig auch "Willi Wichtig" genannt, mit seinem Hobby eine goldene Nase verdient. 1989 nahm er Michael Schumacher (32) unter Vertrag und wurde mit dem Kerpener dreimal Weltmeister (1994, 1995, 2000). Bruder Ralf (26) schaffte 1997 den Sprung in die Formel 1 und gilt mit BMW-Williams als Anwärter auf die WM-Krone in der kommenden Saison. Michael Schumacher sei der beste Rennfahrer der Gegenwart, sagt Weber, Bruder Ralf nennt er gern mal "meine Rente".

Weber kassiert 20 Prozent aller Einnahmen seiner Schützlinge. Das sind in diesem Jahr bei einem geschätzten Gesamtumsatz beider Schumis von rund 150 Millionen Mark (Gage, Werbung, Kollektion) mindestens 30 Millionen. Seine Firma hat Weber längst zu einem Imperium ausgebaut. Schon jetzt reibt sich Weber die Hände, denn beim Großen Preis von Deutschland am Sonntag auf dem Hockenheimring wird an den vielen Verkaufsständen des cleveren Managers wieder der Rubel rollen.

Für Weber ist der große Schumi wie ein Sohn, über den er sagt: "Michael hat nicht vergessen, dass er aus bescheidenen Verhältnissen kommt, und dass auch er auf die Hilfe anderer angewiesen war. Solche Menschen behalten ein vernünftiges Verhältnis zum Geld." Und an die Adresse der Neider gerichtet, fügt der Manager hinzu: "Niemand wurde gezwungen, nur einen Pfennig an Michael zu zahlen. Kein Fan kommt ins Gefängnis, wenn er sein Geld spart und ohne Schumacher-Mütze an der Rennstrecke angetroffen wird. Diese Dinge regelt allein der Markt."

Doch Weber wehrt sich gegen Behauptungen, ihm sei der Erfolg geschenkt worden. Seiner Meinung nach hätte damals jeder Michael Schumacher unter Vertrag nehmen können, doch nur er hätte den Mut gehabt, zu investieren: "Ich habe sofort gemerkt, dass der liebe Gott Michael zum Rennfahrer geschaffen hat."

Der gelernte Hotel-Kaufmann war finanziell schon lange vor dem "Jahrhunderttalent Schumacher" ein gemachter Mann. Die Kette seiner Spezial-Ausschank-Lokale vergrößerte er in Deutschland auf 35. Doch erst mit seiner Tätigkeit als Manager floss das Geld in Strömen. Das brachte Weber viele "Hetzkampagnen". So musste Willi Weber 1993 auf Anordnung des Benetton-Teamchefs Flavio Briatore die Arbeit als Pressesprecher von Michael Schumacher aufgeben, weil ihm Kontakte zum Rotlicht-Milieu nachgesagt wurden. Kurz darauf der nächste Tiefschlag: In den Medien wurde groß über Unregelmäßigkeiten bei den steuerlichen Abgaben des Multi-Managers berichtet.

Verbittert stellte Weber damals fest, dass die Frage, ob jemand zu viel verdient, nur in Europa gestellt wird: "Weil hier im Unterschied zu den USA die Toleranz gegenüber gutverdienenden Menschen immer noch sehr unterentwickelt ist." Seiner Meinung nach verdient Michael Schumacher bei Ferrari immer noch zu wenig, "wenn man bedenkt, mit was für einem Risiko er in seiner Sportart lebt."

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