• 15.10.2005 09:24

Wie viel Benzin schleppen die "Silberpfeile" mit?

Die Positionen drei und fünf im Qualifying waren für McLaren-Mercedes ein Rückschlag, dennoch ist man optimistisch für die Konstrukteurs-WM

(Motorsport-Total.com) - Zwei Punkte Rückstand auf Renault müssen Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya morgen beim Grand Prix von China aufholen, doch im heutigen Qualifying sicherten sie sich dafür keine ideale Ausgangsposition: Während die Konkurrenz in die erste Startreihe fuhr, warf Räikkönen die mögliche Pole Position mit einer schlechten Runde weg, während Montoya als Zweiter auf der Strecke mit mangelndem Grip alle Hände voll zu tun hatte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen leistete sich heute im Qualifying einen seiner seltenen Fehler

"Wir wussten schon vor dem Qualifying, dass wir Probleme haben würden, auf die Pole Position zu fahren, aber ich denke nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen", blieb der "Iceman" dennoch zuversichtlich. "Unsere Strategie sollte stark sein, und obwohl das Auto im Qualifying nicht perfekt war, bin ich zuversichtlich, dass es im Rennen so schnell sein wird wie im Training. Juan-Pablo und ich sind in einer guten Position, um die Konstrukteurs-WM noch zu gewinnen."#w1#

Die überaus optimistische Aussage des bereits gekrönten Vizeweltmeisters lässt vermuten, dass sein "Silberpfeil" mehr viel Benzin an Bord hat als die Renaults, was von der mäßigen Zeit im kurvenreichen zweiten Sektor, in dem er keinen nennenswerten Fehler gemacht hat, belegt wird. Teamkollege Montoya dürfte etwas weniger schwer unterwegs sein, schließlich musste der Kolumbianer die Scharte der schlechten Ausgangsposition auswetzen.

"Infolge dessen, was letztes Wochenende in Japan passiert ist, musste ich schon als Zweiter auf meine Qualifying-Runde gehen, was wirklich frustrierend war", gab der Fünfte der Startaufstellung zu Protokoll. "Meine Runde war schon okay, aber ich hatte einfach keinen Grip. Die Streckenverhältnisse wurden dann immer besser, weshalb ich enttäuscht bin, denn ich hätte sicher in der ersten Startreihe stehen können. Mein Auto funktioniert aber gut, und wenn es halbwegs läuft, sollte das nötige Resultat möglich sein."

Teamchef Ron Dennis wünschte seinem Gegenpart bei Renault, Flavio Briatore, einen zufriedenen Schlaf, denn morgen soll es mit dieser Zufriedenheit wieder vorbei sein: "Wir sind hierher gekommen, um das Rennen zu gewinnen, und das haben wir weiterhin vor. Es kommt auf die Strategie an", meinte der Brite grimmig. "Beide Fahrer haben einen großartigen Job gemacht, aber ein kleiner Fehler von Kimi kostete die erste Reihe. Juan-Pablos Runde war angesichts der Umstände außergewöhnlich."

Abschließend meldete sich noch Mercedes-Sportchef Norbert Haug zu Wort, der der Meinung ist, dass die Startpositionen "schon etwas besser" sein könnten. Allerdings tröstete er sich mit der Erinnerung an Suzuka: "Wir stehen doch viel besser da als letztes Wochenende! Wir glauben, dass wir die richtige Strategie haben, und in der Vergangenheit gab es immer wieder mal Rennen, die wir sogar von weiter hinten gewonnen haben", sagte er zuversichtlich.