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Wie sieht Cosworths Zukunftsplanung aus?
Motorenhersteller Cosworth möchte Williams für 2007 unbedingt halten und im Idealfall noch ein zweites Team mit V8-Motoren ausrüsten
(Motorsport-Total.com) - Seit die traditionsreiche Motorenschmiede Cosworth nicht mehr zum Ford-Konzern gehört, muss sie sich intensiv um Partnerteams bemühen, weil man in Northampton auf die Einnahmen aus Kundenverträgen angewiesen ist. Doch noch steht nicht fest, wen Cosworth in der kommenden Formel-1-Saison beliefern wird.

© Schlegelmilch
Bernard Ferguson möchte auch 2007 zwei Teams mit Cosworth-Power ausrüsten
Nach aktuellem Stand der Dinge ist nur der alte Minardi-Vertrag gültig, der bedeutet, dass die Scuderia Toro Rosso weiterhin V10-Motoren beziehen würde. Allerdings könnte das Abkommen angesichts des politischen Drucks in einen V8-Deal umgewandelt werden. Darüber hinaus hat Cosworth noch keine Kunden in der Tasche, denn Williams wollte sich zunächst nur für ein Jahr festlegen, um parallel nach einem Werkspartner angeln zu können.#w1#
Williams soll unbedingt an Bord bleiben
Unabhängig davon plant Cosworth "mit zwei konkurrenzfähigen Teams", wie Bernard Ferguson, Entwicklungschef der Motorenschmiede, gegenüber 'autosport.com' klarstellte. Erstes Ziel auf dem Weg dorthin wäre eine Einigung mit Williams: "Wir wollen ihnen mit einem guten Motor eine Entscheidung, irgendwo anders hinzugehen, so schwer wie möglich machen. Gleichzeitig würde uns das für die anderen Teams in die Auslage stellen", so der Brite.
"Ich denke, dass wir viel gute Presse bekommen und auch den anderen Teams positiv auffallen", fuhr er fort. "Wir erforschen Gespräche mit anderen Leuten, die zu dieser Zeit des Jahres noch nicht weit fortgeschritten sind, aber ich denke, dass sich das jetzt in Europa schnell ändern wird." Eine Entscheidung hinsichtlich der Pläne für 2007 erwartet Ferguson "irgendwann im Juni", weil dies der spätestmögliche Zeitpunkt für die Entwicklung der neuen Autos sei.
In der Annahme, dass die Zusammenarbeit mit Williams fortgeführt wird, wurden nach Grove bereits erste Daten wie Installationspunkte des neuen Motors geschickt, doch auf kommerzieller Ebene verlaufen die Verhandlungen mit Frank Williams und Patrick Head noch etwas holpriger. Die beiden Briten sind es nicht gewöhnt, für ihre Motoren zahlen zu müssen, weshalb sie naturgemäß den Preis so weit wie möglich nach unten drücken wollen.
Kaum ein Team will sich Kundenmotoren leisten
Ferguson: "Niemand zieht jemals in Betracht, dass es ganz normal ist, wenn die Hersteller 100 bis 200 Millionen Euro ausgeben, aber wenn wir mit einem Team reden - und damit meine ich nicht speziell Williams, sondern alle Verhandlungen, in die ich involviert bin -, dann erwartet jeder einen Preis von zehn Millionen Euro für die gleiche Spezifikation, für die woanders 100 Millionen Euro ausgegeben werden", beschwerte er sich.
"Wenn die Zahlen zehn Millionen Euro übersteigen, schauen einen alle an, als würde man damit eine Stange Geld verdienen, aber darin liegt keine Logik", gab der Cosworth-Vertreter zu Protokoll. Daher habe man den Plan ins Auge gefasst, die eigenen Motoren an einen großen Automobilhersteller zu vermitteln, der selbst noch nicht in der Formel 1 ist, aber so seine Marke bewerben könnte und für das nötige finanzielle Investment aufkommen würde.
Eine ähnliche Konstellation gab es beim ehemaligen Sauber-Team, wo Ferrari-Kundenmotoren mit einem 'Petronas'-Logo ins Auto eingebaut wurden, oder in den Anfangsjahren von Mercedes, als die Stuttgarter einen Ilmor-Motor als ihren eigenen verkauften. Für Cosworth sei dies "ein Ziel", so Ferguson, "das wir verfolgen, aber ob uns das rechtzeitig für 2007 gelingen wird? Ich denke, dass das eng werden könnte."

