Webber trauert BMW keine Träne nach

Mark Webber findet, dass Williams als unabhängiges Team besser fährt als 2005 mit BMW, und empfindet den unabhängigen Status nicht als Handicap

(Motorsport-Total.com) - Williams und BMW führten zwischen 2000 und 2005 immer eher eine Zweck- denn eine große Liebesbeziehung, weshalb die Trennung im vergangenen Jahr nicht allzu überraschend kam. Der deutsche Automobilhersteller bot Williams für 2006 zwar Kundenmotoren an, doch das britische Team lehnte gekränkt ab und entschied sich stattdessen für Cosworth.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber betrachtet Williams auch ohne BMW als absolutes Topteam

Damit ist Williams plötzlich eines der letzten unabhängigen Teams der Formel 1, doch während dies von vielen als Nachteil betrachtet wird, ist Mark Webber anderer Meinung: "Das Team ist jetzt viel vereinter, denn wir ziehen alle an einem Strang und haben ein gemeinsames Ziel", erklärte er im Interview mit 'formula1.com'. "So ein Teamgeist entfacht auch den eigenen Enthusiasmus - und das ganz unabhängig davon, ob man in der Fabrik oder an der Rennstrecke ist."#w1#

"Ich glaube nicht, dass die Größe unseres Teams ein Thema ist - Renault ist auch nicht das größte und reichste Team, aber sie machen derzeit einen besseren Job als alle anderen. Es geht mehr darum, wie das Team geführt wird und wie man das Beste aus jedem einzelnen herausholen kann", fügte er an. "Außerdem ist das Team ja nicht kleiner geworden, sondern wir haben im Gegenteil sogar neue Leute angestellt!"

Derzeit arbeiten bei Williams in Grove mehr als 500 Angestellte, wobei einige Bereiche personell aufgestockt werden mussten, weil zum Beispiel die Kraftübertragung bisher von BMW angefertigt wurde. Derartige Bereiche muss Williams nun wieder selbst in die Hand nehmen, auch wenn man gerade in Sachen Kraftübertragung zumindest die Prüfstände des neuen Partners Cosworth ebenfalls nutzen kann.

BMW trauert Webber daher kaum nach: "Ich kam erst am Ende der Partnerschaft mit BMW zum Team, aber da war schon einiges vorgefallen - es fühlte sich wie ein gespaltenes Team an", gab der Australier zu Protokoll. "Das hat sich in dieser Saison definitiv zum Besseren gewendet, denn das Team hat nun wieder alles selbst in der Hand. Alleine schon deswegen fühlen sie sich wieder motiviert und frisch."