• 02.03.2006 19:22

Wie schnell - oder langsam - ist Toyota?

Jarno Trulli ist skeptisch, das Team gibt sich zuversichtlich - aber wie gut ist Toyota nach dem heutigen letzten Testtag in Valencia wirklich?

(Motorsport-Total.com) - Toyota hatte im November als erstes Team das neue Auto für die Formel-1-Saison 2006 fertig, doch im Moment sieht es eher so aus, als würde sich diese Strategie nicht bezahlt machen. Im Gegenteil: Trotz völlig überarbeiteter Aerodynamik, die am Valentinstag in Vallelunga Premiere feierte, kamen die weiß-roten Boliden aus Köln zuletzt nicht an die schnellsten Testzeiten heran.

Titel-Bild zur News: Toyota

Nur ein Ziel: Toyota will 2006 endlich den ersten Grand-Prix-Sieg feiern

"Bis jetzt", erklärte Jarno Trulli heute nach dem Testabschluss in Valencia, "sehen Honda und Renault sehr schnell aus, aber auch McLaren hat schon Speed bewiesen. Honda und Renault sind jedoch die Favoriten. Toyota hat hart gearbeitet, aber es wird keine einfache Saison für uns. Wir haben viel getestet und freuen uns auch schon auf das erste Rennen, damit wir endlich sehen, wie stark wir wirklich sind. Ich denke, dass wir uns noch massiv steigern können."#w1#

Trulli übte Aufwärmrunden und Safety-Car-Phasen

"Heute setzten wir unser Reifentestprogramm fort, um die Bridgestones verstehen zu können", fügte er an. "Dies war auch unsere letzte Chance, Vorbereitungen für das erste Rennen zu treffen, was langsame Safety-Car-Runden und Aufwärmrunden angeht, also erledigten wir auch das. Die Organisation bei uns ist perfekt. Das Wetter spielte uns manchmal einen Streich, aber wir legten viele Kilometer zurück. Wir glauben daran, dass wir uns gegenüber dem Vorjahr verbessern können. Das ist das Ziel - und wir wollen ein Rennen gewinnen."

Der Italiener war heute übrigens nicht mehr mit der neuen Aerodynamik unterwegs, weil viele der Teile bereits nach Bahrain verfrachtet werden mussten. Schumacher hingegen saß in einem TF106 der neuesten Spezifikation und war daher auch um 0,316 Sekunden schneller als sein Teamkollege. Insgesamt freilich fehlten den beiden Toyota-Piloten wieder mehr als drei Sekunden auf den neuen Streckenrekord von Anthony Davidson im Honda RA106.

Schumacher zufrieden mit den letzten Wintertests

"Wir testeten heute verschiedene Setups für die Reifenbalance und einige Dinge für das Rennen", gab Ralf Schumacher zu Protokoll. "Wir hörten etwas früher auf, pushten aber den ganzen Tag hindurch, um mit dem Programm fertig zu werden. Im Moment läuft alles positiv, wie geplant. Wir können mit dem, was wir bisher erreicht haben, zufrieden sein. Das Auto ist gut - und in Bahrain werden wir auch sehen, wie schnell wir im Vergleich zur Konkurrenz sind."

Ralf Schumacher

Bei Toyota lief in diesem Winter nicht alles so rund, wie es den Anschein hat Zoom

"Nach all diesen Wintertests bin ich eher optimistisch, aber es ist wie gesagt schwierig, Vergleiche anzustellen", ergänzte der 30-Jährige. "Das Auto ist konstant und zuverlässig, ich habe ein gutes Gefühl dafür - und am Mittwoch werde ich nach Bahrain abreisen, wo die neue Saison endlich beginnen kann. Wie alle anderen in der Formel 1 wollen wir Rennen gewinnen. Ich denke, dass das Jahr 2006 ziemlich interessant werden könnte."

Auch Gerd Pfeiffer, der Leiter des Testteams, übte sich in Zweckoptimismus: "Ich denke, dass wir mit unseren Fortschritten und mit dem Level, das wir zum Abschluss dieses Winters erreicht haben, recht zufrieden sein können", gab der Deutsche zu Protokoll. "Mit jedem gefahrenen Kilometer sammelten wir nützliche Informationen. Außerdem haben wir ein gutes Verständnis für unsere Autos und ihre Performance."

Pfeiffer lobt die Arbeit der Fahrer während der Tests

"Wir versuchten heute und schon den ganzen Winter über, das Auto auf Zuverlässigkeit, Aerodynamik, Setup und Reifen hin zu verbessern", so Pfeiffer weiter. "Heute legten wir mehrere Long-Runs zurück, konzentrierten uns auf Rennvorbereitungen wie Qualifikationsrunden und das Verhalten der Reifen. Die Fahrer waren diesen Winter sehr motiviert und brachten sich sehr nützlich in die Entwicklung des neuen Autos ein."

Toyotas größte Baustelle ist nach wie vor die Harmonie zwischen Chassis und den neuen Reifen von Bridgestone, wobei die Ingenieure der in Köln stationierten Truppe auf einen ähnlichen Effekt wie im Vorjahr hoffen, als der damalige TF105 in der ersten Saisonhälfte speziell bei Hitze besonders gut funktionierte. Trotz der durchschnittlichen Vorbereitung darf man Toyota für Bahrain und Malaysia also sicher nicht komplett abschreiben.

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