Whitmarsh: "Wir sollten Pastor nicht unterschätzen"
McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh lobt Lewis Hamilton für dessen Fahrt zur Pole in Singapur und hat Pastor Maldonado auf der Rechnung
(Motorsport-Total.com) - Genau so hatte sich Martin Whitmarsh das Qualifying von Singapur vorgestellt: Nicht Sebastian Vettel (Red Bull) würde am Ende die Pole-Position erobern, sondern einer seiner McLaren-Fahrer. Und so kam es auch, denn Lewis Hamilton setzte sich im entscheidenden Q3 souverän gegen seine Gegner durch. Hinter dem Weltmeister von 2008 reihte sich Pastor Maldonado (Williams) als Zweiter ein.

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Martin Whitmarsh ist hochzufrieden mit den Startplätzen eins und vier in Singapur Zoom
Vettel, einer von Hamiltons Rivalen in der Fahrer-WM, blieb daher nur der dritte Platz. Was Whitmarsh natürlich wohlwollend zur Kenntnis nimmt. "Sebastian hatte sich sicher gute Chancen ausgerechnet. Er ist im Qualifying ja auch immer sehr stark. Deshalb ist es ein besonders gutes Ergebnis für Lewis", sagt der McLaren-Teamchef nach dem Qualifying in einer ersten Stellungnahme bei 'Sky Sports F1'.
Der Brite lobt seinen Landsmann: "Lewis ist hier einfach stark. Das hat sich schon das gesamte Wochenende über gezeigt. Am Freitag hat er einen guten Longrun hingelegt. Und dann haben wir einfach nur unsere Arbeit gemacht", meint Whitmarsh. "Dieses Ergebnis zeigt: Lewis steckt voller Selbstvertrauen. Er hat sich wirklich klasse verkauft." Und er war vier Zehntel schneller als Maldonado.
Die Gerüchte um seine sportliche Zukunft wirken sich bei Hamilton also offenbar nicht auf die Leistung auf der Rennstrecke aus. Whitmarsh glaubt zu wissen, weshalb dies so ist. "Lewis hat um sich herum eine Palisade errichtet", sagt der McLaren-Teamchef. "Die Ergebnisse von Monza haben sein Selbstbewusstsein noch einmal gestärkt. Ich denke, er weiß, dass er den Titel gewinnen kann."
"Deshalb muss er sich nun auf jedes einzelne Resultat, auf jeden einzelnen Punkt konzentrieren. Er konzentriert sich einfach nur darauf, das Rennauto zu fahren. Das ist gut", meint Whitmarsh. Jenson Button kam indes nicht ganz so gut zurecht. Im McLaren-Schwesterauto erreichte er mit 0,577 Sekunden Rückstand auf Hamilton noch hinter Maldonado und Vettel "nur" den vierten Platz.
"Jenson hatte schon am Morgen ein paar Probleme mit dem Auto gehabt", erklärt Whitmarsh und fügt hinzu: "Ich denke, er hatte ein bisschen zu kämpfen. Für ihn ging es darum, die Ruhe zu bewahren. Wahrscheinlich hat er nicht sein komplettes Potenzial und auch nicht das Potenzial des Autos ausgeschöpft. Ein Platz in Reihe zwei ist trotzdem eine sehr gute Ausgangslage für das Rennen."
Sofern man nicht schon in Runde eins in der Leitplanke hängt, versteht sich. Und Whitmarsh muss gestehen: Etwas mulmig ist ihm angesichts der Startaufstellung durchaus: "Wenn Maldonado in der ersten Kurve auf der Innenseite liegt, komme ich wahrscheinlich ein bisschen in Schwitzen", sagt er im Scherz und meint: "Immer wieder lässt er ein richtig gutes Tempo aufblitzen - so wie hier in Singapur."
"Ich hoffe, wir können uns aus allem heraushalten und ein ordentliches Rennen fahren. Der Grand Prix ist lang. Wir sollten Pastor auf keinen Fall unterschätzen. Wir haben es in Barcelona gesehen: Er kann Rennen gewinnen. Und Platz für Fehler gibt es hier nicht", erklärt der McLaren-Teamchef. Für Hamilton ist es übrigens die 24. Pole-Position. Er hat mit Niki Lauda und Nelson Piquet gleichgezogen.

