• 25.07.2008 14:55

Whitmarsh: "Wir haben gute Leistungen gezeigt"

McLaren-Mercedes-Geschäftsführer Martin Whitmarsh im Teaminterview über die vergangenen Rennen und die Performance von Heikki Kovalainen

(Motorsport-Total.com) - Zwei Rennen, zwei Siege - McLaren-Mercedes hat seine Hausaufgaben in Silverstone und Hockenheim sehr gut gemacht und dank Lewis Hamilton zweimal die höchste Punktzahl eingefahren. Das silberne Geschoss scheint momentan zudem das Maß aller Dinge in der Formel 1 zu sein, denn die Konkurrenz aus Maranello biss sich zuletzt am MP4-23 die Zähne aus. Einzig Heikki Kovalainen dürfte noch für manche Sorgenfalten bei Silber sorgen, denn der Finne kam bislang noch nicht richtig in Schwung.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Tribüne in Hockenheim

Go Lewis: McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton befolgte den Rat der Fans...

Frage: "Die Fahrer sagen, dass der MP4-23 in Hochgeschwindigkeitskurven besonders gut liegt. Wie wird das Auto auf dem Hungaroring, mit seinen vielen engen Kurven und niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit, aussehen?"
Martin Whitmarsh: "Die beiden Rennstrecken im Formel-1-Kalender, deren Eigenschaften der des Hungarorings am meisten ähneln, sind Montréal und Monte Carlo. In Montréal gibt es - wie in Ungarn - viel Staub neben der Ideallinie und wenig Grip, in Monte Carlo wird wegen der wenigen und kurzen Geraden und der vielen engen Kurven mit viel Abtrieb gefahren."#w1#

Gute Leistungen in Silverstone und Hockenheim

"Auf beiden Strecken haben wir gute Leistungen gezeigt. Es stimmt, dass der Speed in Hochgeschwindigkeitskurven eine der Stärken unseres Autos ist, aber wir haben auch viel daran gearbeitet, seine Schwachstellen auszubügeln. In Silverstone waren wir auch im letzten, kurvenreichen Sektor schnell."

"Wir unterschätzen niemanden." Martin Whitmarsh

"In Hockenheim fuhren wir im Motodrom, wo es sehr auf mechanischen Grip ankommt, deutlich schneller als die Konkurrenz. Wir siegten in Ungarn vor einem Jahr und wir sind sicher, dass wir uns seitdem weiter verbessert haben. Trotzdem sind wir auf einen harten Kampf mit unserer Konkurrenz vorbereitet und unterschätzen niemanden."

Kovalainen arbeitet an seiner Performance

Frage: "Heikki war im Training und Qualifying in Silverstone und in Hockenheim schnell, doch in den Rennen hatte er Probleme. Was hat das Team getan, um seine Handling-Probleme abzustellen?"
Whitmarsh: "Zunächst: Heikki ist ein ausgezeichneter Fahrer. Als er Robert Kubica in Hockenheim überholte, zeigte er, dass er den Speed und das Können für einen Spitzenplatz hat. Aber in der Formel 1 geschehen keine Wunder."

"Wir werden Heikki deshalb weiter unterstützen, damit er sein Potenzial voll ausschöpfen kann. In Hockenheim gelang es ihm nicht, das Maximum aus sich und dem technischen Paket herauszuholen. Gemeinsam mit Heikki werden wir weiter an der Feinabstimmung arbeiten. Am Dienstag war er im McLaren Technology Centre, um sich auf das kommende Rennen vorzubereiten."

"Wir werden Heikki weiter unterstützen, damit er sein Potenzial voll ausschöpfen kann." Martin Whitmarsh

"Zusammen mit seinen Ingenieuren arbeitet er hart daran ein Set-up zu finden, mit dem er seinen Speed einen Stint hindurch halten kann, ohne dass das Heck des Wagens nervös wird, wie es ihm in den letzten Rennen passierte."

Kurztests in der Sommerpause

Frage: "Nach dem Grand Prix von Ungarn darf drei Wochen lang nicht getestet werden. Wie wird das Team die Entwicklung in diesem Sommer weiter vorantreiben?"
Whitmarsh: "Unser Testteam hat in diesem Jahr viel geleistet. Bei jedem Test haben wir deutliche Verbesserungen am Auto ausprobiert und machten bei den Tests in Silverstone und Hockenheim spürbare Fortschritte bei der Aerodynamik."

"Unser Testteam hat in diesem Jahr viel geleistet." Martin Whitmarsh

"In dieser Woche in Jerez erprobten wir die neueste Generation der Bridgestone Slick-Reifen für das kommende Jahr und testeten neue Flügelenden an der Fahrzeugnase, mit denen der Luftstrom verbessert wird, sowie weitere aerodynamische Detaillösungen."

"Während der dreiwöchigen Testpause planen wir zwei 50 Kilometer lange Kurztests. Auch in Woking und Brixworth geht die Entwicklungsarbeit ohne Pause weiter, bevor wir am 24. August in Valencia wieder Rennen fahren."