• 13.09.2009 16:49

  • von Fabian Hust

Whitmarsh: So ist Hamilton nun einmal

Der McLaren-Mercedes-Teamchef ist über den Fahrfehler von Lewis Hamilton enttäuscht, ist seinem Schützling jedoch alles andere als böse

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team freute sich bereits über den dritten Rang von Lewis Hamilton, nachdem man zuvor ein wenig enttäuscht darüber war, dass es dem amtierenden Weltmeister nicht gelungen war, seine Führung von der Pole-Position aus zu verteidigen. Doch dann folgte wenige Sekunden vor dem Fallen der Zielflagge der Schock: der Brite war nach einem folgenschweren Fahrfehler in der Streckenbegrenzung gelandet und musste aufgeben.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef)

Martin Whitmarsh ist enttäuscht, aber nimmt Hamilton in Schutz

"Das Team ist natürlich wirklich enttäuscht", erklärte Teamchef Martin Whitmarsh im Interview mit der 'BBC'. "Lewis ist einfach ein Racer, er macht Druck und Druck, so ist es nun mal. Er hatte im ersten Sektor gerade eine neue Bestzeit gefahren, er griff bis zum absoluten Ende an, so ist er nun einmal. Man möchte dies bei einem großartigen, großartigen Champion und einen tollen Rennfahrer wie Lewis nicht verändern."#w1#

"Aber natürlich herrscht eine echte Enttäuschung, denn er hatte eine suboptimale Strategie, die womöglich um sieben Sekunden langsamer war als ein Stopp. Er hatte aus diesem Grund am Ende gegen die Brawn schwer zu kämpfen. Er war niemals konkurrenzfähig, er machte einfach wie verrückt Druck."

Sein Landsmann hat für den Fahrfehler eine einfache Erklärung: "Er fuhr auf dieser letzten Runde im ersten Sektor die schnellste Zeit. Er wusste, dass noch eine Runde zu fahren ist, verlor bei der Ausfahrt aus der Lesmo die Kontrolle über sein Auto. Ich denke einfach, dass er zu viel Druck gemacht hat. Er möchte gewinnen und die ganze Zeit mitmischen, und er holte auf Jenson auf. Das wollte er tun."

Whitmarsh gibt zu, dass man darüber nachdachte, Hamilton dazu aufzufordern, in der Schlussphase des Rennens das Auto einfach nur noch ins Ziel zu bringen: "Ich denke jedoch, dass wir ein Rennteam sind, er war hier, um Druck zu machen, und er ist nun ein erfahrener Rennfahrer. Das entspricht nicht seinem Geist und seiner Art. Wir können uns selbst kritisieren, wir können Lewis kritisieren, aber dies macht Lewis zu einem großartigen Rennfahrer und zu dem Weltmeister, der er ist."

"Er macht in jeder einzelnen Runde Druck, so wie er dies das gesamte Rennen über gemacht hat. Dieses Mal hat es an diesem Wochenende für ihn nicht geklappt, und es ist enttäuschend, aber wir werden uns wieder aufrappeln und wir werden in Singapur versuchen, das Rennen zu gewinnen."