• 24.04.2006 12:41

  • von Adrian Meier

Whitmarsh: "Nach dem Qualifying ist das Resultat o.k."

Der McLaren-Geschäftsführer haderte mit dem Verkehr seiner Piloten - Renault hält er auch nach Imola weiterhin für das Maß der Dinge

(Motorsport-Total.com) - Nach einem schwachen Qualifying, in dem Juan-Pablo Montoya und Kimi Räikkönen nur die Plätze sieben und acht - wenn auch mit hoher Benzinlast - belegen konnten, war McLaren-Mercedes nach dem Rennen mit den Rängen drei und fünf recht zufrieden, haderte jedoch mit den mangelnden Überholmöglichkeiten auf dem 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari'.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh glaubt, dass Renault weiterhin die Messlatte darstellt

"Von da aus, wo wir nach dem Qualifying standen, ist das Resultat o.k.", sagte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh gegenüber 'SpeedTV' über das Rennen. Man habe schließlich 95 Prozent des Rennens hinter anderen Autos verbracht und darunter gelitten, dass Überholmanöver in Imola nur schwer möglich seien. "Ich denke, wir hatten eine gute Strategie, und die Fahrer haben einen guten Job gemacht, indem sie einfach immer nahe an ihrem Vordermann, wer auch immer das gerade war, dranbleiben konnten, um sie bei den Boxenstopps zu überholen", analysierte der Brite.#w1#

Beide Piloten mussten ihre Motoren schonen

"Beide mussten auf die Haltbarkeit des Motors achten." Martin Whitmarsh

Aufgrund der heißen Bedingungen habe man zwar bei beiden Fahrern die Motoren schonen müssen, jedoch habe dies keinen Einfluss auf die Performance der Boliden gehabt: "Beide mussten auf die Haltbarkeit des Motors achten, und wir wollten die Temperaturen so gering wie möglich und die Drehzahlen auf einem gewissen Level halten." Mit mehr freigegebener Leistung hätte Montoya zwar vermutlich näher an das Führungsduo Michael Schumacher und Fernando Alonso herankommen können, jedoch habe man sich gegen einen derartigen Versuch entschieden.

Man sei zu der Ansicht gelangt, dass man auch dann keine Position hätte gewinnen können, da man nicht von einem Fehler von Schumacher und Alonso ausging, von dem man hätte profitieren können. Als Konsequenz hätte man auch bei einer Verringerung des Abstandes keine Vorteile gehabt, weshalb man sich darauf verlegte, Montoyas Motor, der auch noch beim Grand Prix auf dem Nürburgring eingesetzt werden muss, zu schonen.

"Kimi war schneller als Massa, aber er konnte nicht an ihm vorbeigehen." Martin Whitmarsh

Bei Räikkönen, der gegen Rennende hinter Felipe Massa im Ferrari fest hing, habe man dagegen probiert, mit mehr Motorleistung einen Versuch zu unternehmen: "Wir wollten sehen, ob wir einen Angriff auf Massa hätten starten können, denn er (Räikkönen; Anm. d. Red.) war am Ende seines Motorenzyklus. Er war schneller als Massa, aber er konnte nicht an ihm vorbeigehen."

Kann Ferrari die Leistung von Imola halten?

Obwohl in Imola Ferrari den ersten Saisonsieg feiern konnte, sieht Whitmarsh dennoch nach wie vor Renault als das Maß der Dinge: "Renault ist die Messlatte." Nur durch eine schlechte Strategie hätten die Franzosen es Schumacher erlaubt, den Sieg einzufahren, ist sich der Brite sicher: "Wäre Renault richtig in Form gekommen, wäre es sehr schwierig gewesen, Alonso zu schlagen."

"Wäre Renault richtig in Form gekommen, wäre es sehr schwierig gewesen, Alonso zu schlagen." Martin Whitmarsh

Dass Ferrari von nun an auf allen Strecken mit Renault mithalten und die gleiche Leistung wie in Imola zeigen könne, sieht Whitmarsh darüber hinaus skeptisch: "Sie waren hier auf einer geraden Strecke sehr schnell. Wir werden sehen, ob sie die Wettbewerbsfähigkeit, die sie hier erlangt haben, zu anderen Arten von Strecken mit längeren Hochgeschwindigkeitskurven werden mitnehmen können. Sie waren hier stark, aber ich vermute, dass sie auf einigen Strecken, die noch kommen werden, schlagbar sein werden."

McLaren-Mercedes will für aufregende Meisterschaft sorgen

Doch auch McLaren-Mercedes selbst sei von der Performance her noch nicht ganz bei der Musik dabei und müsse als Team einen noch besseren Job machen: "Insgesamt war das ein Wochenende, an dem wir nicht der Maßstab waren, aber wie ich schon sagte, sind wir nahe dran und verbessern uns weiter."

Immerhin sei man nach wie vor auf Rang zwei in der Konstrukteurs-WM und belege mit Räikkönen Platz drei bei den Fahrern. Nun wolle man hart weiterarbeiten und Auto, Motor und das komplette Paket weiterentwickeln, "um sicherzustellen, dass wir für eine aufregende Meisterschaft sorgen können".