Whitmarsh fordert Konkurrenz zwischen Perez und Button

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh bestätigt einmal mehr, dass seine Piloten gleich behandelt werden und wünscht sich ein Duell zwischen Perez und Button

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez wurde am heutigen Mittwoch in Woking offiziell als McLaren-Pilot vorgestellt. Neben einem Fotoshooting in seiner neuen Dienstkleidung stand dabei auch ein Videochat mit McLaren-Fans auf dem Programm. Mit dem Mexikaner geht das Team in eine neue Ära, denn Lewis Hamilton, der sechs Jahre lang für McLaren fuhr, hat Woking in Richtung Brackley verlassen.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh, Sergio Perez

Martin Whitmarsh verspricht, dass sein neuer Schützling Topmaterial erhält Zoom

Zunächst wird sich Perez an sein neues Umfeld gewöhnen müssen, denn nach zwei Jahren bei Sauber tritt er ab sofort für ein Topteam an - Podestplätze gelten nun nicht mehr als Sensation, sondern als Norm. Dazu kommt, dass er mit Jenson Button einen Teamkollegen hat, der bereits bewiesen hat, dass er das Zeug zum WM-Titel hat.

Zu Saisonbeginn wird der Brite die Hauptverantwortung tragen, doch Teamchef Martin Whitmarsh dementiert, dass er in den Genuss besseren Materials kommen wird. "Die Menschen führen gerne diese Diskussion", sagt er gegenüber 'Sky Sports News'. "Fakt ist, dass Jenson einen Vorteil hat, weil er das Team kennt, die Erfahrung hat und Weltmeister ist. Er wird mit seiner Zeit sehr großzügig umgehen, seine Meinungen teilen, aber wenn er aus der Garage fährt, dann will Jenson Sergio schlagen, und Sergio will Jenson schlagen. Das ist die Mentalität in unserem Team."

Ist Perez reif genug?

Whitmarsh ist der Meinung, dass es sich negativ auf das gesamte Team auswirken würde, wenn ein Fahrer bevorzugt werden würde: "Sie werden gleich behandelt. Ich denke, dass Konkurrenz innerhalb des Teams gut ist." Obwohl Perez vergangene Saison im Sauber-Boliden einige Male für Sensationen gesorgt hat, gibt es im Fahrerlager einige Stimmen, die es für möglich halten, dass McLaren eher den aufstrebenden Deutschen Nico Hülkenberg verpflichten hätte sollen. Während dieser nämlich konstant starke Leistungen ohne viele Fehler brachte, glich Perez' Saison eher einer Achterbahnfahrt. Vor allem nach der McLaren-Bekanntgabe schlichen sich beim 22-Jährigen immer wieder Patzer ein, die er sich in einem Topteam kaum leisten wird können.

Der McLaren-Teamchef zweifelt allerdings nicht an seiner Entscheidung und glaubt, dass McLaren das richtige Team ist, um den Rohdiamanten zu schleifen: "Er ist sehr jung, sehr talentiert, und das ist aufregend. Wir hatten das Glück, junge Fahrer wie Hamilton oder Mika Häkkinen nach oben zu bringen und sie zu Weltmeistern zu machen. Wir wissen zwar nicht, ob das passieren wird, denn auch Sergio steht unter großem Druck, für das Team Leistung bringen zu müssen, aber bisher hat er mich beeindruckt."


Fotos: Sergio Perez besucht McLaren


Buchmacher setzten auf Mexikaner

Bei den Buchmachern hat Perez übrigens schon jetzt die Oberhand im Duell mit seinem McLaren-Vorgänger Hamilton, der bei Mercedes 2013 aber aller Voraussicht nach über schlechteres Material verfügen wird. Whitmarsh drückt aber auf die Euphoriebremse: "Mercedes ist ein großes, ein gutes Team. Wenn Sergio eine bessere Quote hat als Lewis, dann würde ich mich nicht sofort auf die Buchmacher stürzen."

"Wir können nicht vorhersagen, was andere Teams tun werden, wir können nur die bestmögliche Arbeit leisten und ein konkurrenzfähiges Auto liefern. Ende letzten Jahres hatten wir das beste Auto, und das steigert natürlich die Erwartungshaltung eines jeden McLaren-Fahrers. Sergio weiß das und will hier gewinnen."