• 24.01.2006 09:27

  • von Fabian Hust

Whitmarsh: "Ein sehr aufregendes Paket"

Der McLaren-Geschäftsführer spricht über den MP4-21 und gibt sich zuversichtlich, dass man mit ihm in diesem Jahr um den WM-Titel fahren kann

(Motorsport-Total.com) - Wenn McLaren-Mercedes der Öffentlichkeit ein neues Auto vorstellt, ist das bei vielen Experten mit einem Unwohlsein in der Magengegend verbunden, denn in den letzten Jahren hatte das Team einige problematische Autos auf Kiel gelegt. Mal gab es Motorprobleme, mal war das Auto wie im Falle des MP4-18 im Jahr 2003 zu innovativ und damit zu fragil.

Titel-Bild zur News: Whitmarsh und Räikkönen

Martin Whitmarsh will dieses Jahr endlich richtig Grund zum Jubeln haben...

Dass der neue MP4-21 am ersten Testtag in Barcelona gleich mit einem Öldruckproblem stehen blieb, war fast schon bezeichnend. Die Form der Nase erinnert stark an das 18er Modell, was bei einigen Fans der "Silberpfeile" gestern Bauchschmerzen auslöste. Doch noch ist es viel zu früh, eine Aussage über den neuen Boliden zu treffen.#w1#

Überhaupt zeigt man sich im Team optimistisch, dass sich Probleme wie im letzten Jahr, als zahlreiche Motorschäden den Kampf um den Titel empfindlich störten, nicht erneut auftreten werden, auch wenn erst gestern wieder ein deutsches Boulevard-Blatt berichtete, dass angeblich reihenweise Achtzylinder auf dem Prüfstand eingehen.

"Das letzte Jahr war mit seinen zehn Siegen frustrierend, denn wir beendeten es ohne eine Weltmeisterschaft, das ist schon ungewöhnlich", so McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh während einer Telefonkonferenz. "Wir sind als Team sehr entschlossen, Rennen und Weltmeisterschaften zu gewinnen."

Man habe sich alle Bestandteile des Programms angeschaut und sich auf die Suche von Achillesfersen begeben: "Wenn wir nach Bahrain gehen, werden wir sehen, ob wir dabei erfolgreich waren oder nicht. Aber im Team herrscht im Moment eine relativ zuversichtliche Grundstimmung und wir müssen einmal abwarten, ob dies auch für den Rest des Jahres so sein wird."

Dass man den Großteil des vergangenen Jahres über das schnellste Auto verfügte und dennoch nicht die Weltmeisterschaft gewann, nagt immer noch am Briten: "Ich bin besorgt, wenn wir Fehler machen. Ich bin besorgt, wenn wir unsere Erwartungen nicht in die Tat umsetzen können. Aber wir arbeiten als Team hart", so Whitmarsh, der Motorenpartner Mercedes nicht die Schuld für den entgangenen Titel in die Schuhe schieben möchte.

In Bezug auf das neue Auto gibt sich Whitmarsh zuversichtlich: "Wenn sich die Leute das Auto näher anschauen werden, dann denke ich, werden sie erkennen, dass es das beste Auto ist, das wir in Bezug auf das Detaildesign entwickelt haben. Wir sind sehr zuversichtlich."

"In Bezug auf den Motor handelt es sich um eine komplett neue Konfiguration. Es ist ein aufregendes Paket und wir haben nun Zeit zwischen jetzt und Bahrain, um sicherzustellen, dass wir über die Leistung und die Zuverlässigkeit verfügen, um der Aufgabe gewachsen zu sein."

Laut Whitmarsh sei es noch viel zu früh, Äußerungen über den MP4-21 zu treffen, mit der gestrigen Jungfernfahrt ist er aber dennoch zufrieden: "Die ersten Anzeichen waren viel versprechend, so wie man das auf einer kalten und rutschigen Strecke eben sagen kann. Aber ich denke, dass sich jeder in Bezug auf die geleistete Arbeit wohl fühlt."

"Die Änderung auf einen V8 ist eine beträchtliche Veränderung. Wir wissen, wo wir in Bezug auf die Leistung und die Zuverlässigkeit stehen, aber wir wissen nicht, wo die anderen stehen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir ein Paket haben werden, das in Bahrain konkurrenzfähig ist", so Martin Whitmarsh abschließend.