• 01.07.2003 11:04

  • von Marcus Kollmann

Whitmarsh: Coulthard muss sich in den Griff bekommen

Der McLaren-Geschäftsführer über "DC´s" Qualifying-Schwäche und wie man ihm helfen will - Vertragsverlängerung dementiert

(Motorsport-Total.com) - Nachdem David Coulthard sich in der Samstagsqualifikation zum Großen Preis von Europa schon das sechste Mal in dieser Saison seinem Teamkollegen geschlagen geben musste und sich mit einer Rundenzeit qualifizierte die ihm nur Startplatz 9 ermöglichte, wächst auch der teaminterne Druck auf den Schotten.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Martin Whitmarsh

Nicht zufrieden mit Coulthards Quali-Leistungen: Dennis und Whitmarsh

In der Analyse des Rennwochenendes auf dem Nürburgring erklärte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh, dass nun der Zeitpunkt gekommen sei an dem man über eine teaminterne Bevorzugung von Kimi Räikkönen sprechen müsse, um nicht das Wort Teamorder in den Mund zu nehmen.

Während der Finne letzten Sonntag nach Start von der Pole Position in Führung liegend unglücklich ausgeschieden war, mit 7 Punkten Rückstand auf Michael Schumacher aber noch alle Chancen in der Fahrerweltmeisterschaft besitzt, fehlen Coulthard bereits 33 Zähler auf den WM-Leader.

"Ich denke, dass wir uns jetzt nach diesem Wochenende Gedanken über unsere Optionen machen müssen. Wir haben diese Diskussion jetzt früher als wir sie eigentlich haben möchten", erklärt Whitmarsh in der englischsprachigen Motorsportpresse, dass es dem deutsch-englischen Rennstall lieber wäre, wenn man nicht schon nach 9 von 16 Rennen über eine Teamorder zu Gunsten Räikkönens nachdenken müsste.

McLaren benötigt im Kampf um die Weltmeisterschaft zwei starke Fahrer

Aber auch im Kampf um die Konstrukteurswertung möchte McLaren-Mercedes noch mitreden, weshalb sich Coulthard, der in den Rennen immer eine bessere Leistung zeigte als in der Qualifikation, in den Griff bekommen müsse.

"Wenn man es nicht hinbekommt wenn es darauf ankommt, dann wirft das natürlich Fragen auf und David ist lange genug dabei, um diese Dinge zu wissen und hinzubekommen. Er kann schnell fahren, doch er muss sich einfach stärker auf die Qualifikation konzentrieren", fordert Whitmarsh mehr Professionalität.

"Coulthard muss das mit sich selbst ausmachen"

Da man es sich in der jetzigen Phase der Weltmeisterschaft nicht leisten kann durch einen in der Qualifikation schwachen Piloten ein besseres Rennergebnis zu verschenken, wird McLaren schon bei den nächsten Testfahrten versuchen zusammen mit Coulthard an dessen Problem zu arbeiten.

"Wir werden vermutlich in Barcelona etwas Zeit dafür reservieren, um herauszufinden wie er die Qualifikation vielleicht anders angehen sollte. Manchmal muss man sich einfach das Vertrauen erst wieder erarbeiten. Ich denke, dass wir alles tun werden um David zu helfen, doch ich glaube auch, dass er sich der Tatsache bewusst ist, dass er das mit sich selbst ausmachen muss", sieht der McLaren-Geschäftsführer die Verantwortung hauptsächlich bei Coulthard liegen.

Vertragsverlängerung steht noch aus

Der 32-Jährige ist sich der Ursache seiner schwachen Leistungen in der Qualifikation bewusst und begründete diese zuletzt öffentlich damit, dass er mit weniger Benzin an Bord nicht das selbe Vertrauen in den MP4-17D habe wie im Rennen, wo das Auto mit mehr Benzin ihm besser liegt.

Dass der 150-fache Grand Prix-Teilnehmer bereits einen neuen Vertrag mit McLaren-Mercedes unterschrieben hat, wurde am Rande des Europa-Grand Prix vom Team bereits dementiert.

Angesichts seiner derzeit durchwachsener Form hat sich der Schotte in eine ungünstige Position bei den Verhandlungen gebracht. Die Experten rechnen aber dennoch damit, dass Coulthard auch 2004 im Silberpfeil sitzen wird.

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