• 23.06.2010 14:34

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Whitmarsh bedauert Verbot des F-Schachts

Das innovative F-Schacht-System wird es 2011 nicht mehr geben, was McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sehr bedauert

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat für diese Saison mit dem F-Schacht-System eine einfache, aber effektive Innovation entwickelt, die auf den Geraden mehr Topspeed bringt, ohne in den Kurven Anpressdruck zu kosten. Fast alle Teams ziehen nun nach und entwickeln ebenfalls solche Systeme, doch ab 2011 werden diese verboten sein.

Titel-Bild zur News: F-Schacht-System von McLaren

McLaren hätte für das F-Schacht-System gerne ein Vetorecht ausgespielt

Martin Whitmarsh konnte dies nicht verhindern, weil das Vetorecht für einzelne Teams abgeschafft wurde, um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. "Würde ich beim F-Schacht eine Vetocarte ausspielen, wenn ich eine hätte? Ja, das würde ich. Bin ich enttäuscht, dass die Situation jetzt so ist? Ja, das bin ich, ich persönlich", erklärt der McLaren-Teamchef. Das abgeschaffte Vetorecht sei aber im Interesse des Sports sinnvoll, weil nun niemand mehr aus Eigennutz Verbesserungen blockieren kann.#w1#

Das F-Schacht-System hält Whitmarsh für "großartig. Es hat kein Geld gekostet, ist eine durchschaubare Technologie, es ist clever. Wir haben alle Mittel, um Schächte und Flügel aus Kohlefaser zu bauen, denn es hat keine aufwendige Elektronik, keine ausgefallenen Materialien, keine komplizierten Systeme. Jeder kann es bauen - und wird das auch tun, klar. Und wenn wir von 'grün' reden wollen: Der F-Schacht reduziert den Luftwiderstand, also ist auch das positiv."

"Aber es gibt unweigerlich Leute, vor allem in den kleinen Teams, die sagen: 'Wir konzentrieren uns lieber auf die Grundlagen, wollen diese zusätzliche Herausforderung nicht. Also müssen wir akzeptieren, dass es einen Kompromiss gibt. Das ist die Natur der Situation, dass wir Kompromisse finden müssen, die im besten Interesse des Sports sind", erklärt der Brite. Das sei früher mit dem Vetorecht nicht der Fall gewesen.