• 21.07.2001 12:57

  • von Marcus Kollmann

Whitmarsch: Mika hätte David Platz machen müssen

McLaren hat bestätigt, dass Häkkinen in Silverstone seine Interessen denen seines Teamkollegen hätte unterordnen müssen

(Motorsport-Total.com) - Nach und nach wird immer offensichtlicher, warum Mika Häkkinen seinen Sieg beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone mit einem beherzten Luftsprung auf dem Podium feierte und außer sich vor Freude war. Der Finne, der wenige Runden nach Rennstart an Michael Schumacher vorbeigezogen war und sich anschließend in Siebenmeilenstiefeln absetzte, hätte nämlich die Teamorder von McLaren befolgen müssen, wäre David Coulthard nicht frühzeitig ausgeschieden. Dies bestätigte jetzt nämlich Martin Whitmarsch, der als Managing Direktor für das in Woking beheimatete Team arbeitet.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Managind Direktor bei McLaren)

Whitmarsh bestätigte, dass Häkkinen der Teamorder hätte folgen müssen

Glücklicherweise - aus Häkkinens Sicht gesehen - schied Coulthard, der in der Fahrerwertung mit 47 Punkten an zweiter Stelle liegt und mittlerweile 37 Punkte Rückstand auf WM-Leader Michael Schumacher hat, bereits nach einer Kollision und einem folgebedingten Defekt in Runde 58 aus, denn so konnte Häkkinen seinem ersten Sieg in Silverstone unbeeinflusst entgegenfahren.

"Wenn Mika und David als Erster und Zweiter das Fahrerfeld angeführt hätten, so hätten wir Mika gebeten seinen Teamkollegen vorbei zu lassen. Ich bin sicher, dass er das getan hätte", so Whitmarsch in der englischen Presse.

Obwohl Coulthard, der diese Woche wegen einer Lebensmittelvergiftung die Testfahrten in Monza absagen musste, derzeit einen eklatanten Rückstand auf Michael Schumacher hat, gibt man sich im Team McLaren noch lange nicht geschlagen

"Es kann doch noch alles Mögliche passieren. Wir müssen natürlich an unsere Chance in der Weltmeisterschaft glauben und haben auch keinen Grund, dies nicht zu tun", unterstreicht Whitmarsch McLarens Sieges- und Kampfeswillen.

In der Konstrukteurswertung liegen die Silberpfeile bei noch sechs auszutragenden Grand Prix mit 66 Punkten an zweiter Stelle, während Ferrari bereits 118 WM-Zähler vorzuweisen hat. Die jüngst in Magny-Cours und Silverstone bewiesene Schnelligkeit des MP4-16 deutet aber an, dass die Truppe rund um Ron Dennis die Formkrise überstanden hat und sich in den restlichen Rennen mit seinen Rivalen einen erbitterten Kampf liefern wird.