White: "Wie es halt immer so ist"
Der Technische Direktor Motor von Renault im 'Motorsport-Total.com'-Interview über den ersten Tag in Melbourne und das Thema Energierückgewinnung
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Hattet ihr aufgrund der Hitze Probleme mit dem Motor?"
Rob White: "Abgesehen von den Motorenleuten mit blassem Gesicht läuft es bisher nicht allzu schlecht. Natürlich ist es heiß, so heiß wie schon lange nicht mehr in Melbourne. Aber wir haben uns auf heißere Temperaturen vorbereitet, von daher hatten wir uns keine besonderen Sorgen gemacht."

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Rob White im Gespräch mit Kollege Geoffrey Willis
"Wie immer sind der echte Härtetest der Start des Rennens sowie die Boxenstopps. Wenn man wie heute fährt, dann gibt es keine besonderen Probleme. Wir gehen davon aus, dass es am Renntag ein paar Grad kühler sein wird, aus diesem Grund erwarten wir keine bösen Überraschungen. Aber wir sind diszipliniert und verfolgen das ganz genau."#w1#
Frage: "Wie sieht der Wetterbericht für Sonntag im Moment aus?"
White: "Das müsste ich mir nochmal genauer anschauen, aber ich habe gehört, dass es ein paar Grad kühler sein soll als heute."
Frage: "Nun wird ohne Traktionskontrolle gefahren, bereitete dies im Hinblick auf den Motor keine Probleme?"
White: "Es lief ziemlich so wie erwartet. Es haben sich alle bis zum Ende der Testfahrten im Winter gut vorbereitet. Wir sind gut vorbereitet, wir wussten ja, dass die Fahrhilfen gestrichen werden. Das sorgt natürlich für ein paar neue Herausforderungen in Bezug auf das Abstimmen des Autos, aber wir sind gut in Form."
Frage: "Führt das Verbot der Motorbremse zu Problemen?"
White: "Es ist so, dass sich die Fahrer zuletzt sehr darauf verlassen haben, sodass sie dies beinahe mehr bemerkten als die Abschaffung der Traktionskontrolle. Wie es halt immer so ist, wenn man sich an etwas gewöhnt."
Frage: "Heute waren viele Dreher zu sehen, lag das an der fehlenden Traktionskontrolle oder Schmutz auf der Strecke?"
White: "Ich denke, dass dies mehr mit der schmutzigen Strecke zu tun hatte."
"Einige sind von der Strecke geflogen, weil sie zum ersten Mal auf ihr fahren. Es ist das erste Rennen der Saison, ich denke nicht, dass dies etwas mit der Traktionskontrolle zu tun hat, die es nicht mehr gibt. Ich denke, wir müssen auf die erste Regen-Session warten, bevor wir einen bedeutenden Unterschied ausmachen können."
Frage: "Wie weit ist Renault bei der Entwicklung der Einheit zur Energierückgewinnung?"
White: "Ich denke, dass wir gut dastehen, um damit 2009 zu fahren. Die Zeitspanne für die Entwicklung ist kurz seitdem bekannt wurde, dass man damit fahren wird und wie das System genau aussehen wird. Das wird eine große Herausforderung, ich bin mir aber sicher, dass alle Teams gerüstet sein werden."
Frage: "Habt ihr euch schon für ein System entschieden?"
White: "Das haben wir."
Frage: "Habt ihr schon Tests auf dem Prüfstand durchgeführt?"
White: "Wir haben noch nicht alle notwendigen Tests durchgeführt. Wir haben noch keine Teile für das Auto getestet. Das werden wir jedoch machen, sobald wir sie haben. Das erfolgt in einem gut strukturierten Zeitrahmen, um für das erste Rennen im kommenden Jahr gerüstet zu sein."
Frage: "Wann werden wir das erste Mal ein Auto auf der Strecke damit fahren sehen?"
White: "Angesichts der Tatsache, dass wir unter Druck stehen, dies durch die Fahrer testen zu lassen, würde ich davon ausgehen, dass wir das Ende der Saison sehen werden. Entweder beim letzten Test vor dem Ende der Saison oder dem ersten Test nach dem Ende der Saison. Natürlich gibt es verschiedene Herangehensweisen. Ich denke aber nicht, dass wir Leute sehen werden, die viel früher testen werden. Die Testkilometer sind dafür heute einfach zu limitiert."
Frage: "Das heißt, es wird so viel wie möglich auf dem Prüfstand getestet?"
White: "Wir wollen vollständig gerüstet sein, wenn das Auto auf die Strecke geht."
Frage: "Wie viele Leute arbeiten bei Renault an diesem System?"
White: "Das habe ich momentan nicht im Kopf. Und falls doch, würde ich es nicht sagen (lacht)."

