White: "Ich habe keinen Plan B"
Renault-Motorenchef Rob White erzählt von seinen ersten Erfahrungen im Motorsport und erklärt, warum er beruflich nie einen Plan B hatte
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Rob, welches ist Ihre erste Erinnerung an den Motorsport?"
Rob White: "Das war leider nichts Erfreuliches. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als Graham Hill tödlich verunglückte. Damals war ich noch sehr klein..."

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Motorenmann Rob White ist aus ganzem Herzen Formel-1-Ingenieur
Frage: "Welches war das erste Rennen, dem Sie beiwohnten?"
White: "Ein Motorradrennen in Cadwell Park. Ich muss etwa zwölf Jahre alt gewesen sein."#w1#
White wollte schon immer Ingenieur werden
Frage: "Wie sind Sie zur Formel 1 gekommen?"
White: "Ziemlich früh. Ich wollte schon immer Ingenieur werden. Technik hat mich stets fasziniert. Als Kind wollte ich immer wissen, wie Maschinen funktionieren. Ich ging zur Universität und studierte Maschinenbau. Mich interessierte vor allem der Automobilbereich und ich erhielt ein Stipendium von Jaguar. Ich habe gehofft, dass ich nach dem Abschluss in deren Motorenabteilung arbeiten könnte, doch dort war damals keine Stelle frei. Dann wurde ich auf eine Stellenanzeige von Cosworth aufmerksam und konnte nach einer kurzen Einarbeitungszeit in der Motorenabteilung der IndyCar-Rennserie anfangen. Dort arbeitete ich zehn Jahre, bevor ich in die Formel 1 wechselte."
Frage: "Was war der schönste Moment bei Renault?"
White: "Davon gibt es etliche! Einer der einprägsamsten Momente war sicherlich das Rennen von Fernando Alonso in Imola 2005. Wir waren wirklich sehr besorgt, ob der Motor halten würde. Trotzdem konnte er die Attacken von Michael Schumacher über 20 Runden abwehren."
Frage: "Beschreiben Sie Renault in drei Worten!"
White: "Stolz, Leidenschaft, Ausdauer."
Frage: "Mit welchem Fahrer verbinden Sie die besten Erinnerungen?"
White: "Ich weiß nicht, wie ich diese Frage beantworten soll. Das einzige, was ich dazu sagen kann: Der Austausch mit Mario Andretti und A.J. Foyt erwies sich für mich als besonders fruchtbar."
Frage: "Welches war Ihrer Meinung nach das beste Formel-1-Rennen, das Sie je gesehen haben?"
White: "Dazu kann ich wenig sagen. Ich erinnere mich gerne an Brasilien 2005 und wie gesagt an Imola 2005. Auch an Silverstone 1992 und die Leistung von Nigel Mansell denke ich gerne zurück. Ich war jung und saß auf der Tribüne. Ein einzigartiges Rennwochenende."
Die Faszination des Ingenieurswesens
Frage: "Wenn Sie nicht zur Formel 1 gekommen wären, in welchem Bereich würden Sie arbeiten?"
White: "Ich hätte sicherlich mit der Lösung irgendwelcher Probleme zu tun und würde mich in einem Umfeld bewegen, dass mich stärkt und dass sich mit dem Ingenieurwesen beschäftigt. Aber ich hatte nie so etwas wie einen Plan B."
Frage: "Was würden Sie am jetzigen Formel-1-Reglement ändern?"
White: "Ich denke, es macht keinen Sinn, eine Revolution anzuzetteln. Gut fände ich, wenn das Zusammenspiel zwischen Chassis, Motor und Fahrer wieder stärker den Wettbewerb bestimmen würde. Keine dieser Variablen sollte für sich genommen ausschlaggebend oder vernachlässigbar sein."
Frage: "Welchen Wettbewerber würden Sie am liebsten schlagen?"
White: "Ich möchte alle schlagen! Einem zweiten Platz kann ich nichts abgewinnen, selbst wenn es der hinter Ferrari oder McLaren ist."
Frage: "Wie lange möchten Sie in der Formel 1 bleiben?"
White: "Ich habe mir da kein Limit gesetzt. Ich hoffe natürlich, dass ich noch lange dabei sein werde. Wie ich bereits sagte: Es gibt bei mir keinen Plan B!"

