Wheldon hofft noch immer auf einen Formel-1-Test

Sein Wechsel zu BMW ist geplatzt, doch ganz aufgegeben hat Dan Wheldon die Hoffnung auf ein Cockpit in die Formel 1 noch nicht

(Motorsport-Total.com) - Der diesjährige IRL-Champion und Indy-500-Sieger Dan Wheldon hat den Traum von der Formel 1 noch nicht aufgegeben, obwohl sich seine Hoffnungen auf ein Engagement beim neuen Werksteam von BMW vorerst zerschlagen haben. Zwar ist die Königsklasse für ihn wegen seines neuen Vertrags beim nordamerikanischen Ganassi-Team vorerst einmal vom Tisch, doch er kann sich einen Wechsel zu einem späteren Zeitpunkt durchaus vorstellen.

Titel-Bild zur News: Dan Wheldon

Dan Wheldon stand lange in Kontakt mit BMW, entschied sich aber für die IRL

Vorerst wünscht sich Wheldon einmal einen Test: "Ich würde liebend gerne eine Chance bekommen", erklärte er gegenüber 'autosport.com'. "Ich habe gerade ein Zitat von Jackie (Stewart; Anm. d. Red.) gelesen, der sagt, dass man mir einen richtigen Test geben sollte. Es ist schön, wenn jemand, den man so sehr respektiert, solche Kommentare abgibt."#w1#

Allerdings hat der 27-Jährige auch gewisse Bedenken, schließlich durfte sein Ex-Teamkollege Tony Kanaan dieses Jahr einen BAR-Honda ausprobieren. Dieser zeigte sich anschließend zwar prinzipiell begeistert von der Erfahrung, einmal ein Formel-1-Auto gefahren zu sein, war aber insgeheim enttäuscht, dass man ihm nicht genug Zeit und Unterstützung gegeben hat, um sein Potenzial voll entfalten zu können.

"Es wäre schwierig, das Angebot eines eintägigen Tests auszuschlagen", so Wheldon, "aber es kann einer Karriere auch schaden. Tony war zwar sehr dankbar für den Test, aber er war auch einigermaßen verärgert, weil es nicht so funktioniert hat, wie er es sich gewünscht hätte. Wenn ich also einen Test bekommen sollte, dann hoffentlich mit ausreichend Zeit - und dann würde ich es sicher probieren. Ich denke, ich kann in der Formel 1 bestehen."

Dan Wheldon

Dan Wheldon geht 2006 für das Team von Chip Ganassi in der IRL auf Titeljagd Zoom

Zu seinen gescheiterten Verhandlungen mit BMW äußerte er sich folgendermaßen: "Ich hatte ein Angebot, bei dem ich zuerst Testfahrer gewesen wäre - mit der Möglichkeit, später einen Rennvertrag zu bekommen. Ich habe aber immer gesagt, dass ich nur in die Formel 1 wechseln werde, wenn mir die Umstände richtig erscheinen", so der Brite. BMW konnte ihm aber kein Stammcockpit für 2007 garantieren, weshalb er den Testvertrag ausschlug.

"Ich wollte zuerst Testfahrer sein, keine Frage, und das Team hat mir genau das angeboten", sagte er. "Ich respektiere dieses Team sehr und denke, dass die Person, die das Team leitet, alles in die richtige Richtung entwickelt. Was die Chancen auf einen Rennvertrag angeht, war ich aber nicht hundertprozentig glücklich. Als ich mich dann mit Chip (Ganassi; Anm. d. Red.) unterhalten habe, wurde mir klar, dass ich Teil seiner Organisation sein möchte."

Wheldon hat vor, 2006 in der IRL seinen Titel zu verteidigen - und danach eventuell noch einmal die Formel 1 ins Visier zu nehmen. Das Ganassi-Team könnte dafür das ideale Sprungbrett sein, schließlich haben es von dort aus unter anderem schon Juan-Pablo Montoya oder davor Alessandro Zanardi in die Königsklasse des Motorsports geschafft...