Wheldon hatte zu viel Angst vor dem Abstellgleis
Weil er Angst hatte, als Testfahrer zu versauern, riskierte Dan Wheldon den Wechsel aus Nordamerika in die Formel 1 schlussendlich doch nicht
(Motorsport-Total.com) - Es ist kein Geheimnis mehr, dass der amtierende Indy-500-Champion und IRL-Meister Dan Wheldon eine Zeit lang mit BMW über eine Zukunft in der Formel 1 verhandelt hat. Der Brite zeigte großes Interesse daran, beim neuen Werksteam des deutschen Automobilherstellers das zweite Renncockpit zu übernehmen, entschied sich schlussendlich aber doch für einen Verbleib in Nordamerika.

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Dan Wheldon muss seinen Traum von der Formel 1 vorerst wieder auf Eis legen
Ein Wechsel in die Formel 1 wäre für Wheldon nur möglich gewesen, wenn er sich 2006 mit der Rolle des Testfahrers begnügt hätte: "Das war kein gravierendes Problem", meinte er dazu nun gegenüber der 'BBC', "aber ich hätte unter Umständen länger als ein Jahr testen müssen. Ich genieße das Rennfahren in Amerika jedoch zu sehr, um es für so etwas aufzugeben. Trotzdem habe ich gelernt, dass man in diesem Business niemals nie sagen soll."#w1#
Der 27-Jährige hätte einen Jahresvertrag als Testfahrer mit garantiertem Renncockpit für 2007 sicher unterschrieben, war aber wohl nicht bereit, seine IRL-Karriere, die ihm auch einiges an Geld einbringt, für eine eher vage Chance in der Formel 1 aufs Spiel zu setzen. Einige Beispiele zeigen, dass dieser Schritt tatsächlich in die Hose gehen kann: Michael Andretti floppte 1993 bei McLaren-Ford, während Alessandro Zanardi 1999 in einem Williams-Supertec sang- und klanglos unterging.
"Es ist ein sehr egoistischer Sport", so Wheldon. "Ich habe mir selbst Karriereziele gesteckt - und ich habe das Gefühl, dass das Angebot von Chip Ganassi das befriedigendste und angenehmste war. Diese angesprochenen Ziele möchte ich erst einmal verwirklichen, bevor ich über etwas anderes nachdenke." Was er in Nordamerika noch erreichen will, ist allerdings unklar, schließlich gibt es nichts Höheres als das Indy 500 und den IRL-Titel...

