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Weniger Luftwiderstand: Top-Speed steigt 2014 an

Die Autos werden 2014 durch den verringerten Luftwiderstand schneller - Wie groß ist der Unterschied zu 2013 und auf welchen Strecken wirkt sich dies aus?

(Motorsport-Total.com) - Reglement-Revolutionen hat es in der Geschichte der Formel 1 immer wieder gegeben. Doch dieses Jahr gibt es einen Unterschied: Sie betrifft alle Ebenen - die Motoren, die Aerodynamik und auch die Energie-Rückgewinnungssysteme. Dazu kommt, dass bei den aerodynamischen Einschränkungen nicht nur wie sonst üblich der Abtrieb reduziert wird, sondern auch der Luftwiderstand.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Auf der Geraden sind die neuen Formel-1-Boliden schneller als ihre Vorgänger Zoom

Und zwar "dramatisch", wie Force-India-Technikchef Andy Green gegenüber 'auto motor und sport' klarstellt. Dies wird durch die Reglementänderungen beim Heckflügel gewährleistet. "Der ist jetzt kleiner als im Vorjahr", bestätigt Luca Furbatto, seines Zeichens Chefdesigner bei Toro Rosso. Das maximale Abtriebsniveau entspricht nun den Werten, die man unter dem alten Reglement in Spa-Francorchamps, also einer relativ schnellen Strecke, erreichte.

"Allerdings ohne das untere Heckflügel-Element", wirft der Italiener ein, dass man da auch noch den vom unteren Heckflügel-Element erzeugten Abtrieb wegrechnen muss. Dadurch müssen die Teams auch beim Frontflügel Abtrieb reduzieren, damit die Balance der Boliden stimmt.

Auf langsamen Strecken steigt der Top-Speed

Durch die Änderungen werden die Autos dieses Jahr auf der Geraden schneller - eine Folge des verringerten Luftwiderstands. Und zwar um "ungefähr 15 km/h", glaubt Green. Eine Zahl, die man laut Furbatto aber mit Vorsicht genießen muss, denn die Top-Speed-Unterschiede im Vergleich zu 2013 werden von Strecke zu Strecke varieren.

"Auf Strecken, wo wir mit viel Abtrieb fahren, wird die Steigerung in Prozent höher ausfallen als auf schnellen Strecken wie Monza, wo wir mit dem minimalen Abtrieb fahren", argumentiert Toro-Rosso-Chefdesigner Furbatto. "Die Simulationen zeigen aber, dass wir generell am Ende der Geraden schneller sein werden."

Traktion als neue Problemzone

Ganz im Gegenteil zum Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven. Denn da werden sich die Einschränkungen im Bereich des Auspuffs, die einen aerodynamischen Nutzen der Gase verhindern, massiv auswirken. Früher hatte man dadurch "bei Vollgas 10 bis 15 Prozent mehr Abtrieb", meint Force-India-Technikchef Green.

Er hält es für sehr unwahrscheinlich, dass ein Team doch einen Weg findet, die Gase für eine bessere Traktion zu nutzen: "Du kannst versuchen, die Auspuffgase ein bisschen zu nutzen, aber der Effekt ist nicht nur wegen der neuen Auspuffposition geringer. Es steckt auch viel weniger Energie in den Auspuffgasen, weil die meiste Power im Turbolader verschwindet. Wenn du da etwas rausholen willst, musst du anderswo Kompromisse schließen. Ich zweifle, ob das ratsam ist und sehe keine signifikanten Vorteile."

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