Weitere Rücktrittsforderungen: Stewart und der ADAC

In recht klaren Worten fordern nun auch Ex-Weltmeister Jackie Stewart und der ADAC den Rücktritt von FIA-Präsident Max Mosley

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Nach den gestrigen Stellungnahmen von vier Automobilherstellern, die sich allesamt kritisch zur Affäre um Max Mosley äußerten, fordern nun immer mehr Stimmen den sofortigen Rücktritt des FIA-Präsidenten. Mosley selbst betonte ja bisher stets, dass er in seinem Amt bleiben möchte.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Für Jackie Stewart ist der Fall klar: Max Mosley muss seinen Hut nehmen

Aber: "Ich denke, er ist nicht mehr haltbar", erklärte Ex-Weltmeister Jackie Stewart in Bahrain. "Für den Leiter einer globalen Organisation ist das einfach nicht möglich - nicht nur im Motorsport, sondern es ist ja auch die Automobilindustrie betroffen. Wir ziehen durch eine Welt mit verschiedenen Religionen, verschiedenen Kulturen und ethischen Problemen. Da darf der Präsident eines weltweiten Verbandes nach so einem Vorfall nicht in seiner Position bleiben."#w1#

Der Schotte fand recht klare Worte für seinen langjährigen Erzfeind im Fahrerlager: "Es liegt an der FIA und vor allem an Max Mosley selbst. Er muss im Interesse des Sports handeln", forderte Stewart zum Rücktritt auf. "Es ist ja auch ein kommerzielles Element damit verstrickt, denn es könnte Demonstrationen geben, wenn er versuchen sollte, in seiner Position zu bleiben. Wäre er Vorstandschef eines internationalen Konzerns, des IOC oder der FIFA, dann wäre er längst weg."

"Wir bitten den Präsidenten, seine Rolle innerhalb der Organisation sehr sorgfältig zu überdenken." ADAC

Indes äußerte sich auch der deutsche Automobilclub ADAC, eine nationale Unterorganisation der FIA, zu dem Skandal, der immer höhere Wellen schlägt. In einer Aussendung des ADAC heißt es: "Das Amt des FIA-Präsidenten, der weltweit über 100 Millionen Autofahrer repräsentiert, darf nicht durch eine derartige Affäre belastet werden. Aus diesem Grund wird dem FIA-Präsidenten nahe gelegt, sorgfältig über seine Rolle in der Organisation nachzudenken."

Der ADAC betonte ferner, dass die FIA nun die entsprechenden Prozesse in die Wege leiten müsse: "Nach Ansicht des ADAC werden sich die FIA-Gremien schnellstmöglich mit der Angelegenheit beschäftigen müssen, da auch der Weltverband der Automobilclubs ein massives Interesse daran haben muss, unbelastet von Affären seinen Aufgaben nachkommen zu können." Der Ton gegen Mosley wird also immer schärfer. Eine Entscheidung könnte schon bei der FIA-Generalversammlung fallen, die Mosley selbst "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" einberufen möchte.