• 20.04.2008 09:03

  • von Stefan Ziegler

Weiß-Blau auf dem Weg nach vorne

Nach drei Rennen führt das BMW Sauber F1 Team in der Konstrukteurswertung und viele Experten ziehen den Hut vor dieser Leistung

(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten Vorsaisontests hätte noch kaum einer mit dem BMW Sauber F1 Team gerechnet, mittlerweile hat sich die Truppe um Teamchef Mario Theissen allerdings zum Titelaspirant gemausert. Eine konsequente Entwicklung brachte in jedem der bisher ausgetragenen Rennen einen weiß-blauen Piloten auf das Siegerpodest, während die Konkurrenz um Ferrari und McLaren-Mercedes zuweilen strauchelte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen; Robert Kubica

Keine Fata Morgana: Das BMW Sauber F1 Team hat aufgeschlossen zu Ferrari

"Es ist toll, aber noch toller ist es, dass wir die Bestätigung haben, auf dem richtigen Weg zu sein", jubelte Theissen im Rahmen des Wüstenrennens in Bahrain, als sein Rennstall die WM-Führung eroberte. "Unser neues technisches Konzept funktioniert", stellte der 55-Jährige in der 'Welt' zufrieden fest. "Demnach haben wir auch unsere weitere technische Entwicklung im Griff."#w1#

Auch die gegnerischen Lager haben sich im Laufe der vergangenen Wochen dieser Ansicht angeschlossen und sehen im BMW Sauber F1 Team mehr als nur ein paar Glückstreffer zum Saisonauftakt. Während Rekordchampion Michael Schumacher dem Rennstall "eine faire Chance" attestierte, meinte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali sogar, dass das Team durchaus ein Titelkandidat sei.

Dabei gilt die Herangehensweise des BMW Sauber F1 Teams zumindest als gewagt, denn die deutsch-schweizerische Gemeinschaft ist über den Winter größere Entwicklungsrisiken eingegangen als die etablierten Topteams um Ferrari und McLaren-Mercedes. "Die haben die Nerven behalten und sind auf Kurs geblieben", musste Designer Gary Anderson anerkennen. "Das heißt, die wissen präzise, was sie tun.

"Die haben die Nerven behalten und sind auf Kurs geblieben." Gary Anderson

"Das ist, als wenn in einem Raum mit 1000 Türen nur eine nach draußen führt", erläuterte Lotus-Designer Maurice Phillipp die Schwierigkeiten bei der Entwicklung der Formel-1-Boliden. "Nur wer zuerst und am schnellsten die richtige Tür erwischt, gewinnt und vergeudet keine wertvollen Ressourcen und Zeit."

Gerhard Berger, ehemaliger Formel-1-Pilot und langjähriger Weggefährte von Mario Theissen bei Williams, sieht das BMW Sauber F1 Team ebenfalls in einer guten Ausgangsposition: "Die Münchner haben den größten Entwicklungsspielraum vor sich", ist sich der Österreicher sicher, der bei Toro Rosso die Fäden in der Hand hält. Und auch von dort kann man sicherlich noch einiges erwarten...