• 19.04.2008 09:15

  • von Stefan Ziegler

Haug: Dreikampf um den Titel

Nach drei Rennen erwartet Norbert Haug einen Titelfight zwischen drei Teams und schätzt die aktuelle Lage ein

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton siegte zum Auftakt in Melbourne, danach gab Ferrari das Tempo vor. Im Windschatten der Scuderia hat sich auch das BMW Sauber F1 Team zum Titelkandidaten gemausert, was auch Norbert Haug anerkennt. Der Mercedes-Sportchef freut sich über die Konkurrenz auf der Strecke, trauert aber zugleich verpassten Punktechancen hinterher und hofft auf eine solide Entwicklung im Hause McLaren.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Laut Norbert Haug derzeit nur dritte Kraft: McLaren-Mercedes

"Wir stehen dort, wo wir in der Tabelle rangieren", sagte Haug gegenüber 'Motorsport aktuell' und sieht sein Team aktuell nur auf dem dritten Rang der Konstrukteure. "Wir haben allerdings Potential gehabt, das wir nicht in die maximal mögliche Punktezahl umgemünzt haben", meinte der 55-Jährige und spielt damit auf die Rennen in Malaysia und Bahrain an, wo McLaren-Mercedes nicht in Bestform auftrat.#w1#

"Wir stehen in beiden Wertungen hinter dem BMW Sauber F1 Team, ich schätze sie von Anbeginn an als ernsthaften Gegner ein", erläuterte Haug. "Wir sind gegen BMW und Williams schon vor fünf Jahren um den WM-Titel gefahren. Also ist Expertise vorhanden und auch lange Vorbereitungs- und Entwicklungszeit. Deswegen ist das BMW Sauber F1 Team ein WM-Rivale."

"Wir hätten in Malaysia und Bahrain mehr aus unseren Möglichkeiten machen müssen", blickte der Mercedes-Motorsportchef zurück auf die jüngsten Ereignisse. "Aber es wäre zu einfach zu sagen, davon hat das BMW Sauber F1 Team profitiert. Die waren da, als es was zu holen gab", stellte Haug klar heraus. "Sie waren in Bahrain stärker als in Malaysia und in Malaysia wiederum deutlich stärker als in Melbourne."

"Vor fünf Jahren fuhren Ferrari, Williams-BMW und McLaren-Mercedes bis zum Schluss um den Titel", erinnerte sich Haug. "Der Fight ging letztlich um zwei Punkte zu Ungunsten von Kimi Räikkönen und uns aus. Auch danach gab es Dreikämpfe zwischen Renault, Ferrari und uns. Insofern ist die Situation jetzt keine neue. Ich finde das für den Sport sowieso gut, und wir müssen in erster Linie guten Sport bieten."

"Vier Autos zu schlagen, die gleich gut sind, ist sicher schwieriger, als zwei Autos zu schlagen. Aber in der Regel ist immer das eine oder andere Zehntel zwischen dem einen oder anderen. Die Aufgabe heißt, mit beiden Autos, ganz vorne zu sein und dazu müssen 20 Autos hinter einem sein", so Haug abschließend. "Es liegt nicht in unserer Hand wie stark die Konkurrenz ist, in unserer Hand liegt nur, wie gut unser Paket ist und wie schnell es weiterentwickelt wird."