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Wegen 2014: Pirelli drängt auf Tests im Nassen
Weil 2014 neue Regeln eingeführt werden, drängt Formel-1-Reifenlieferant Pirelli darauf, noch vor Saisonbeginn Testfahrten bei nassen Bedingungen abzuhalten
(Motorsport-Total.com) - 2014 wird vieles anders. Das bereitet den Formel-1-Teams schon genug Kopfzerbrechen. Doch was, wenn es dann auch noch regnet und niemand über Erfahrungswerte mit den neuen Autos verfügt? Das ist eine Sorge, die vor allem Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery in sich trägt. Der Brite ist ein großer Befürworter davon, schon vor Saisonbeginn 2014 auch im Nassen Testfahrten zu absolvieren.

© xpbimages.com
Pirelli würde die neue Generation an Regenreifen gern schon vorab testen Zoom
"Es wäre nur klug, wissen zu wollen, was die neuen Reifen und allen voran der neue Antriebsstrang im Regen bedeuten", sagt Hembery. Aufgrund der großen Veränderungen, welche die kommende Formel-1-Saison mit sich bringen würde, bestehe dringend Handlungsbedarf. Hembery: "Es wäre verantwortungsvoll und ratsam für die Sicherheit, ein Mittel zu finden, um im Nassen zu testen."
"Was da los ist, will man verstanden haben, ehe es am Freitagnachmittag in Malaysia regnet", meint der Reifenchef von Pirelli. Grundsätzlich sei es aber wichtig, möglichst viele Testkilometer abzuspulen - unabhängig von der Wetterlage. Denn auch die Trockenreifen müssen an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Der Haken daran: "Noch weiß niemand, wie die neuen Autos aussehen", so Hembery.
Pirelli würde ja, kann aber alleine nicht...
Das ist Pirelli beim Entwickeln neuer Reifen natürlich keine Hilfe. Das italienische Unternehmen hat nämlich einiges vor: "Wir wollen den Abrieb reduzieren, die Konstruktion stärken." Den Reifenaufbau könne man jedoch gut in einer virtuellen Umgebung simulieren. "Bei den Mischungen müssen wir aber auf die Strecke", erklärt Hembery. "Dafür brauchen wir natürlich auch ein Auto." Und das gibt es noch nicht.
Die Fahrzeuge der Generation 2014 werden voraussichtlich erst Ende Januar 2014 zum ersten Mal fahren. Deshalb wünscht sich Hembery, bis dahin zumindest aktuelles Material aus der laufenden Saison zu bekommen. "Das wäre der Idealfall", meint er. "Das sind schließlich die besten Autos, die es derzeit gibt. Es wäre sinnvoll, zumal die Teams nach 2013 eh keine Verwendung mehr dafür haben."
"Man kann einfach nicht zum Test nach Bahrain fahren, ohne vorher etwas gemacht zu haben", sagt der Pirelli-Motorsport-Direktor und fügt hinzu: "Da muss sich etwas ändern. Es ist schließlich schon Oktober und noch ist nicht viel passiert. Das ist etwas, das wir an diesem Sport verbessern müssen." In diesem Punkt, so Hembery weiter, habe man nun aber eine gemeinsame Grundlage gefunden.
"Die Teamchefs haben gesagt, dass wir da etwas anders machen müssen. Wir stimmen natürlich zu", erklärt Hembery. Oder wie es Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ausdrückt: "Wer eine gute Show bieten will, der muss vorher mal testen. Du kannst nicht alles im Simulator erledigen. Und gerade für 2014 wäre es wichtig", betont er. Der Wille wäre also vorhanden. Einzig an der Umsetzung fehlt es noch...

