• 18.01.2011 19:39

  • von Stefan Ziegler

Weber: Vettel braucht einen Manager

Willi Weber rät Weltmeister Sebastian Vettel, sich einen Manager zu suchen, der seine sportlichen Erfolge auch abseits der Strecke gut umsetzen kann

(Motorsport-Total.com) - Einen Manager hat Sebastian Vettel nicht, doch an die Spitze der Formel 1 hat es der junge Deutsche trotzdem geschafft. Laut Willi Weber ist es nun an der Zeit für Red-Bull-Pilot Vettel, den nächsten Schritt in seiner Vermarktung zu machen. Im Gespräch mit 'Auto Motor und Sport' rät der erfahrene Motorsport-Manager dem neuen Titelträger der "Königsklasse", sich einen Berater an Bord zu holen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel raste bislang ohne Manager um die Strecken der Formel 1

Vettel brauche einen Manager "jetzt mehr denn je", meint Weber. "Er muss seinen Erfolg verkaufen. Es geht um das Geld, was er außerhalb des Cockpits verdienen kann." Der Deutsche muss allerdings gestehen: "Die meisten Firmen nehmen heute lieber ein Tier als einen Menschen als Werbepartner. Motorsport hat da sowieso viel verbrannte Erde hinterlassen", gibt Manager Weber zu Protokoll.

Gemeinsam mit Michael Schumacher habe er sich vor Jahren aber als Pionier auf diesem Gebiet bewegt. "Merchandising kannten die meisten noch gar nicht. Die dachten, das sei etwas zum Essen. Es gab zum damaligen Zeitpunkt keinen Fahrer, der dauerhaft eine Kappe aufhatte. Das haben wir erfunden", erklärt Weber. Als "Mister 20 Prozent" verdiente er sich schließlich eine goldene Nase.

Weber folgt dabei einem bestimmten Rezept: "Wenn du einen erfolgreichen Fahrer unter Vertrag hast, musst du ein Netzwerk an Verbindungen zur Industrie haben und entscheiden, zu welchem Produkt dein Fahrer passt. Ich nehme nichts vom Fahrer. Ich muss erst einmal Geld in die Hand nehmen, um ihn zu fördern." Der ehemalige Formel-1-Pilot Gerhard Berger sieht allerdings auch Schwierigkeiten.

"Das Problem mit Managern ist: Es gibt so wenige, die ihr Geschäft verstehen. Man gerät leicht an den Falschen. 80 Prozent sind Schaumschläger, zehn Prozent rechnen sich vielleicht gerade so und zehn Prozent sind gut. Es ist die Kunst, einen der letzten zehn Prozent zu finden. Der Willi ist so einer", meint Berger. Und welchen Schützling würde sich Weber wünschen? "Natürlich Vettel..."