Weber schließt Wechsel zu McLaren-Mercedes aus

Schumacher-Manager Willi Weber hat einen Wechsel seines Schützlings zu den "Silberpfeilen" ausgeschlossen - Ende der Karriere 2008?

(Motorsport-Total.com) - In der heißen Transferzeit im Sommer war dieses Jahr auch Michael Schumacher eines der bestimmenden Themen: Erst wurden ihm wieder einmal Rücktrittsgedanken unterstellt, dann sagte ihm die 'Bild'-Zeitung einen intensiven Flirt mit McLaren-Mercedes nach. Nun räumte sein Manager Willi Weber aber mit all diesen Spekulationen auf.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Willi Weber und Michael Schumacher denken noch nicht an die Zeit nach 2006

Speziell den Wechsel zu den "Silberpfeilen" könne er "jetzt und heute" ausschließen: "Die macht doch keinen Sinn", dementierte Weber in einem Interview mit den 'Stuttgarter Nachrichten'. "Erstens fühlt sich Michael bei Ferrari sauwohl", fügte er an, "und zweitens wäre Schumacher bei Mercedes nicht besser zu vermarkten als bei Ferrari. Mercedes steht für Luxuslimousinen, Ferrari für Sportwagen - und zwar auch im hintersten Winkel von Brasilien. Bei Ferrari denkt jeder gleich an Rennen, Motorsport, Formel 1. Da ist ein Rennfahrer vom Image her weit besser aufgehoben."#w1#

Diese Aussage kommt freilich zu einem Zeitpunkt, an dem es eigentlich wenig Sinn macht, sich definitiv Ferrari zu verschreiben, schließlich stecken die Italiener in ihrer schwersten Krise seit dem Beginn der Ära Jean Todt vor zwölf Jahren. Daher darf man zumindest spekulieren: Treibt Weber am Ende mit seinen Bezirzungen in Richtung Ferrari nur den Marktwert seines Schützlings in die Höhe, um Mercedes-Vorstandschef Dieter Zetsche mehr Geld aus den Taschen zu locken? Gewagt, gewiss, aber nicht komplett unvorstellbar...

Von den Leistungen der "Silberpfeile" in der laufenden Saison zeigte sich Weber allerdings nicht allzu beeindruckt: "Die haben ein Siegauto, doch sie haben zu wenig daraus gemacht. Wenn sie jetzt nach dem durchaus möglichen Fahrertitel für Kimi Räikkönen auch noch die Konstrukteurs-WM verpassen, wäre das ganz schön bitter für das Team", sagte er.

Mit einem möglichen Teamkollegen Kimi Räikkönen für Schumacher - ob nun bei Ferrari oder McLaren-Mercedes - hätte der Deutsche kein Problem: "Räikkönen ist so willkommen, wie es jeder andere auch ist. Michael hätte mit ihm keine Probleme. Aber wie gesagt: Bisher sind das alles Spekulationen", so Weber, der glaubt, dass für Schumacher "wahrscheinlich Ende 2008 Schluss ist. Doch ich kann mich auch täuschen."

Schumachers derzeitiger Ferrari-Vertrag läuft Ende 2006 aus. Ursprünglich hätten die Verhandlungen über eine Verlängerung schon dieses Jahr aufgenommen werden sollen, auf Kommando des siebenfachen Weltmeisters vertagte Weber diese aber auf das nächste Frühjahr. Gleichzeitig flirtet Ferrari intensiv mit potenziellen Nachfolgern wie Räikkönen oder Motorrad-Superstar Valentino Rossi, was darauf schließen lässt, dass man in Maranello zumindest abgesichert sein möchte, falls sich der 36-Jährige zum Rücktritt entschließen sollte.