• 06.09.2003 11:19

  • von Fabian Hust

Weber: Ralf wollte mehr Geld rausholen als ich

Willi Weber spricht über die Vertragsverhandlungen zwischen BMW-Williams und seinem Schützling Ralf Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Die Vertragsverlängerung zwischen dem BMW-Williams-Team und Ralf Schumacher ist nach Aussage von Manager Willi Weber nur noch Formsache. Die wichtigen Eckdaten sind schon geklärt, es geht nur noch um eine "Hand voll" Details. Bisher verdient der 28-Jährige geschätzte 13 Millionen Euro pro Jahr, an dem Gehalt soll sich angeblich nicht viel ändern. Der Kerpener soll bei den Weiß-Blauen für einschließlich 2006 unterschreiben.

Titel-Bild zur News: Willi Weber und Ralf Schumacher

Willi Weber und Ralf Schumacher beim Studium der Presse

Die Ausgangslage für die Vertragsverhandlungen dürfte sehr gut gewesen sein. Nicht nur, weil Montoya das Team in Richtung McLaren-Mercedes verlassen wird sondern auch auf Grund der Leistungen von Ralf Schumacher. Nach Ansicht Webers liegt der Deutsche im Stallduell vor Montoya, wenn man die technischen Defekte berücksichtigt: "Ralf holt meistens mehr Punkte, wenn er ins Ziel kommt. Er ist der bessere Fahrer", so Weber gegenüber der 'Autobild motorsport'.

"Bei so vielen Vorschusslorbeeren, wie Montoya bekam, müsste er Ralf doch mit links wegfahren. Er ist meines Erachtens schon überbewertet hier angetreten", fährt der Schumacher-Manager fort und fügt seiner Analyse eine interessante Aussage hinzu, wonach Montoya aus einem schlechteren Auto mehr heraushole als Ralf, Montoya aus einem guten Auto jedoch weniger herausquetsche als Schumacher. Dass McLaren-Mercedes dennoch Montoya und nicht Ralf verpflichten möchte, erklärt sich Weber mit der unterschiedlichen Philosophie der Teams: "Die wollen die Marke Mercedes im Vordergrund haben und nicht die Marke Schumacher."

Ungewohnt auch die Offenheit Webers, was die Gehaltsverhandlungen angeht. Demnach war es Ralf Schumacher, der versuchen wollte, mehr rauszukitzeln, sein Manager versuchte angesichts der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen den Ball lieber flach zu halten: "Als Manager, der mehr in die Zukunft denkt, wäre ich eher zu Kompromissen bereit gewesen als er. Wir sind in schwierigen Zeiten. Man muss mit einem langfristigen, potenten Vertragspartner zufrieden sein, wenn man mit ihm Rennen und Titel gewinnen kann."