Weber: Anstiftung zu Falschaussage vor Gericht?

Schumacher-Manager Willi Weber wird verdächtigt, in einem Rechtsstreit Zeugen zu Falschaussagen angestiftet zu haben

(Motorsport-Total.com) - Dem millionenschweren Manager von Michael und Ralf Schumacher, Willi Weber, könnte demnächst unter juristischen Druck geraten. Angeblich soll Weber im Rechtsstreit mit dem Journalisten Burkhard Nuppeney, heute beim Pay-TV-Sender 'Premiere' unter Vertrag, zumindest einen Zeugen zu Falschaussagen angestiftet haben.

Titel-Bild zur News: Willi Weber

"Mister 20 Prozent" Willi Weber gerät im Rechtsstreit mit Nuppeney unter Druck

Die Vorgeschichte ist lang: Weber und Nuppeney einigten sich 1988 auf ein Papier, welches beiden Einnahmen aus den Vermarktungsrechten Michael Schumachers zusicherte - und der Deutsche eroberte ein paar Jahre später bekanntlich die Formel 1 im Sturm. Doch während Weber als "Mister 20 Prozent" das große Geld machte, ging Nuppeney praktisch leer aus. Angeblich, so behauptet Weber heute, wurde der Vertrag nämlich 1990 von Nuppeney mündlich gekündigt.

Nuppeney gewann Streit um fünf Millionen Euro in erster Instanz

Der Journalist freilich sieht dies anders und zog deshalb vor Gericht, wo ihm 1998 in einem Zivilprozess in erster Instanz Recht gegeben wurde. Dann meldete sich Ex-DTM-Rennleiter Udo Wagenhäuser zu Wort, der behauptete, Nuppeney habe ihm 1990 anvertraut, er sei "mit Weber fertig", so ein Bericht der 'Stuttgarter Nachrichten'. Wagenhäuser behauptete vor Gericht, dieses Gespräch habe am 14. Oktober 1990 stattgefunden.

Inzwischen sind jedoch einige Widersprüche an die Oberfläche durchgebrochen: So kann Nuppeney zum Beispiel beweisen, dass er an jenem fraglichen Tag nicht wie behauptet am Hockenheimring, sondern beim Golfspielen gewesen ist. Wagenhäuser korrigierte anschließend seine Aussage und gab zu Protokoll, es sei beim Rennen am Tag zuvor passiert - nur: Am Tag vor dem 14. Oktober fand auf dem Hockenheimring kein Rennen statt.

Mehrere Personen verbreiten Anschuldigungen gegen Weber

Inzwischen ist Gerd Krämer, früher im Sportwagenprojekt von Mercedes involviert und ein guter Geschäftsfreund Webers, mit der Behauptung an die Öffentlichkeit gegangen, Weber sei mit Geld an ihn herangetreten und habe ihn ersucht, vor Gericht falsch auszusagen. Krämer lehnte dies eigener Aussage nach ab, gibt jedoch an, er sei danach mehrmals bedroht worden. Zu allem Überdruss rücken auch noch Statements von Rennstallbesitzer Günther Murmann Weber in ein schiefes Licht.

Fest steht: Udo Wagenhäuser wurde vom Oberlandesgericht Stuttgart der uneidlichen Falschaussage für schuldig befunden, er wird das Urteil jedoch anfechten. Richter Nicol erklärte in seiner Urteilsverkündung, Wagenhäuser habe gelogen "und das hat er nicht von allein und auch nicht umsonst getan", vermied dabei aber, den Namen Weber zu nennen. Weber war zur Verhandlung nur kurz selbst erschienen, um ebenfalls auszusagen.