Webber weiß, dass er einen guten Saisonstart braucht
Weil er davon ausgeht, dass man mit Motorenpartner Cosworth während der Saison zurückfallen wird, hofft Williams-Pilot Mark Webber auf einen guten Auftakt
(Motorsport-Total.com) - Es gibt momentan einige große Hersteller - allen voran natürlich Mercedes, auch wenn die Deutschen ihre Probleme langsam in den Griff bekommen -, die ihren Motor liebend gerne gegen den Cosworth-V8 eintauschen würden. Das weiß auch Mark Webber, der allerdings gleichzeitig davon ausgeht, dass Cosworth im Verlauf der Saison wohl eher zurückfallen wird.

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Mark Webber macht sich um Cosworth und Bridgestone keine ernsten Sorgen
Die traditionsreiche Motorenschmiede hat in der Entwicklung der 2,4-Liter-V8-Aggregate einen so guten Job gemacht, dass man nicht nur leistungs-, sondern auch zuverlässigkeitsmäßig voll auf der Höhe ist. Allerdings fehlen die finanziellen Mittel, die Toyota, Honda, Mercedes und Co. in die Formel 1 investieren können, weshalb viele Experten davon ausgehen, dass Cosworth ab dem Europaauftakt ein wenig zurückfallen wird.#w1#
Cosworth hat weniger Geld als die großen Hersteller
Daher weiß auch Williams-Pilot Mark Webber: "Wir müssen einen guten Auftakt hinbekommen", wie er gegenüber 'autosport.com' erklärte. "Es wäre unrealistisch, von Cosworth zu verlangen, dass sie zwölf Monate lang mit Mercedes, Ferrari und Renault mithalten sollen. Unterm Strich müssen sie im Motorendesign ein bisschen konservativer vorgehen. Sie können die Motoren nicht einfach wegwerfen, wenn sie aus der Mode geraten, wie das zum Beispiel Honda macht."
Seit seiner Jaguar-Zeit habe sich in Northampton aber viel getan: "Als ich erstmals mit Cosworth zusammengearbeitet habe, war das mit dem Engagement von Jaguar und Ford eine ganz andere Operation. Da wurde ganz anders gearbeitet. Die Probleme, die wir damals hatten, wurden aber als Schwächen erkannt und inzwischen ausgemerzt", sagte der 29-Jährige.
"Wir hatten mit BMW viele Zuverlässigkeitsprobleme, aber der Cosworth-V10 war vielleicht der zuverlässigste im Feld - noch dazu in einer schwierigen Situation", fuhr der Australier fort. "Wenn es einen Zeitpunkt gab, an dem man Cosworths Arbeit genau beurteilen konnte, dann 2005, denn sie mussten all ihre Ressourcen maximal ausschöpfen, machten aber dennoch einen hervorragenden Job. Darum sind sie so gut, wenn es um Neuentwicklungen geht."
Webber lobt Cosworths Vorbereitungen auf die Saison
Webber betonte, er erwarte "ein solides Jahr", wobei er auf den "hübschen Motor" setzt, den Cosworth gebaut hat: "In Northampton wurde in der Vorbereitung auf die Saison 2006 sehr gute Arbeit geleistet", lobte er. Da stört es auch nicht weiter, dass Williams mit 'HP' den zahlungskräftigsten Sponsor verloren hat: "Finanziell ist manches anders als 2005, das stimmt, aber manchmal ist eine kleine, aber effiziente Armee besser als eine große."
Doch Williams kann sich seiner Meinung nach nicht nur auf Cosworth, sondern auch auf den neuen Reifenpartner Bridgestone verlassen. Die Japaner legten einen bemerkenswerten Start in die Wintertests hin, fielen dann aber ein wenig zurück - und haben momentan laut verschiedenen Fahreraussagen einen geringen Rückstand auf Michelin. Dennoch wird der Reifenkrieg mit Sicherheit ausgeglichener verlaufen als 2005.
"Ohne Reifenwechsel war Michelin vergangenes Jahr deutlich stärker als Bridgestone, aber jetzt haben wir wieder dieselbe Situation wie 2004", so Webber. "Das ist zwar nicht die Antwort auf alles, denn es muss schon noch hart gearbeitet werden, aber ich denke, dass Bridgestones Philosophie in Zukunft einiges verändern kann. Beide Reifen haben ihre Stärken und Schwächen. Die Philosophien sind komplett unterschiedlich."

